Once Was Never - The Great Dying

Review

ONCE WAS NEVER ist eine Groove-/Nu-Metal-Truppe mit italienisch-slowenischen Wurzeln. Am 30. Juni veröffentlichen sie ihr zweites Album „The Great Dying“. Wie es der Titel schon erahnen lässt, geht es thematisch um die Abgründe der Welt. Egal ob es sich dabei um globale Themen handelt oder es um individuelle Leiden geht, die Gesellschaft und ihre Abartigkeiten stehen im Fokus der Texte.

Deathcore-Einflüsse der Band und eine andere Note

Mit dem Opener „Just A Number“ führen uns ONCE WAS NEVER in ihren Sound ein. Der Song beginnt instrumental sehr groovy und rhythmisch, während uns der Sänger seine gutturalen Vocals um die Ohren haut. Es passiert viel auf einmal, und die Dynamik wirkt in manchen Momenten hektisch. Die Deathcore-Einflüsse lassen sich an dieser Stelle nicht leugnen.

Der nächste Song „State Of Mind“ hat einen etwas anderen Sound. Der Track beginnt episch und hat durch das eingängige und dominante Gitarrenriff etwas von AVENGED SEVENFOLD. Die einigermaßen cleanen Vocals haben eine düstere Wirkung auf das Publikum. Obwohl hier wieder die Shouts dominieren, bleibt der Refrain im Kopf und das ruhige Ende sorgt für eine angenehme Überraschung.

Bereit für den Pit?

„State Of Mind“, „Slaves To The Pattern“ und „H.O.M.E.“ sind die perfekten Songs für den Moshpit. Während die Melodien in den Refrains trotz gutturalen Gesangs im Kopf bleiben, leben die Songs von den dominanten Blastbeats des Schlagzeugers. Die teils gesprochenen cleanen Einwürfe des Sängers erinnern an Techniken des SLIPKNOT-Frontmanns Corey Taylor. „H.O.M.E.“ ist einer der stärksten Tracks auf „The Great Dying“, denn die Gesangsmelodie wird von starken Riffs getragen und bleibt somit am meisten im Kopf.

Bei „Surviving The Progress“ handelt es sich um ein kurzes melancholisches Interlude, welches in den darauf folgenden Song „Wreckages Of The Past“ einleitet. Dieser beginnt mit ordentlichem Feedback, und der brachiale Sound des Bassisten kommt gut zum Vorschein. Der Sound ist an dieser Stelle roher als auf dem Rest des Albums. „False Shepard“ wiederum überrascht mit Vocals, die definitiv an Hardcore-Bands erinnern. Auch hier dürfen die Blastbeats nicht fehlen.

Den Abschluss auf „The Great Dying“ macht der Track „Cycles Of Rebirth“. Dieser erklärt die Groove-Einflüsse der Band, denn der Song ist sehr rhythmisch geprägt. Diese Art von Songs hätte gerne mehr auf dem Album vertreten sein dürfen, denn „Cycles Of Rebirth“ hebt sich ab und bildet einen sehr guten Abschluss.

„The Great Dying“ ist ein „Manifest gegen den kollektiven Lagerkoller“

Thematisch gesehen geht es ONCE WAS NEVER darum, die gesellschaftlichen Diskurse der letzten Jahre aufzuarbeiten. Die Songs handeln von individuellen Nöten und kollektiven Zwängen. Diese Ambivalenz zeigt sich auch im Soundbild der Band. Zwar ist es fraglich, warum sich die Band selbst als Nu-Metal bezeichnet, jedoch legen sie sich nicht auf ein Genre fest, sondern spielen mit verschiedenen Einflüssen. Eins ist aber klar: Ohne Blastbeats geht es nicht. Trotzdem hinkt es an der ein oder anderen Stelle noch am Songwriting, denn nicht alle Songs stechen wirklich hervor.

04.07.2022

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