Omnivore - Omnivore

Review

Der Begriff „Omnivore“ kommt aus dem Lateinischen, bedeutet soviel wie „Allesfresser“ und löst beim ein oder anderen möglicherweise panische Assoziationen zum Biologieunterricht von damals aus. Die OMNIVORE um die es hier gehen soll, kommen jedoch aus Italien und veröffentlichen dieser Tage ihr selbstbetiteltes Debütalbum via Unspeakable Axe Records.

Dass die Jungs so ziemlich alles von den Thrash Metal-Anfängen der Bay Area bis zum Death Metal der frühen und späteren 90er „vertilgt“ haben, hört man bereits nach wenigen Sekunden. Dass sie ihren Namen danach ausgewählt haben bezweifle ich jedoch. Der Sound schreit jedenfalls in jedem Moment danach, mit dem Prädikat „Old School“ bedacht zu werden. Unzweifelhaft raushören lassen sich TESTAMENT, DEATH ANGEL und ein Haufen früher Death-Kapellen. Die Verbindung der Stile erinnert entfernt an SKELETONWITCH, nur mit einer deutlich weniger zeitgemäßen Produktion und einem klaren Blick nach hinten.

Der eigentliche Opener „Dead“ ist Thrash vom Feinsten und in Höchstgeschwindigkeit, inklusive Blastbeats und dem, von einem gewissen Kerry King seit 30 Jahren zelebrierten, disharmonischen Chaos-Solo. „Trust“ macht dann ähnlich weiter, möglicherweise mit etwas erhöhtem Death-Anteil. „I Hope The War Comes“ drosselt das Tempo dann aber zunächst einmal dramatisch und walzt sich wie ein früher CANNIBAL CORPSE-Midtempo-Song aus den Boxen. Lange hält die Abwechslung jedoch nicht an und schon bald verfällt man wieder in das rohe Anfangsgeknüppel. Erwähnt werden sollten allerdings die hier integrierten Gangshouts, die einen Hauch von Hardcore vermitteln. Bei diesem Hauch bleibt es jedoch.

„Hypochrist“ zeigt abermals das Faible der Band für Filmzitate. Nachdem im Intro bereits Rorschach aus „Watchmen“ zu hören war, wird hier mit dem berühmten Zitat aus Romeros „Dawn Of The Dead“ eingeleitet. Musikalisch verhält es sich wie bei den vorherigen Songs. Abermals gibt es auch Gangshouts zu hören – haben die Hardcore-Anteile vielleicht doch System? Es scheint so und das wäre ein erfreuliches Alleinstellungsmerkmal für eine Band, die ansonsten in der Hauptsache ihre Vorbilder zitiert, wenn auch auf hohem Niveau. Lobende Worte verdienen jedoch noch die Vocals: Der extrem psychopathische Gesang bewegt sich jenseits üblicher Death/Thrash-Pfade und trägt in seiner Intensität zur Gesamtqualität des Materials definitiv bei.

Insgesamt lässt sich sagen: OMNIVORE liefern mit ihrem selbstbetitelten Debüt vortreffliche Kost für den Thrash und Death Metal-vertilgenden Old School-Gourmet ab. Darüber hinaus fehlt ihnen jedoch leider ein bisschen die Eigenständigkeit, um sich auf Dauer eine Position in dem Genre zu erarbeiten. Mit einem guten Debütalbum hat man es hier aber auf alle Fälle zu tun.

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22.01.2014

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