Zwei Jahre ist es her, dass OMNIUM GATHERUM mit „Grey Heavens“ ihr siebtes Studioalbum veröffentlicht haben. Mit „The Burning Cold“ kommt nun das erste Album unter ihrem neuen Label Century Media Records auf den Markt. Vorab gab es schon die beiden Singles „Gods Go First“ und „Refining Fire“. Mastermind Markus Vanhala beschreibt „The Burning Cold“ als melodischer und zugleich härter als alles, was OMNIUM GATHERUM bisher gemacht haben. Stilistisch ist es eine logische Fortführung des Vorgängers. Viele Songs, hätten auch gut auf „Grey Heavens“ gepasst.
„The Burning Cold“ startet langsam
Die Stücke „The Burning“ und „Cold“ rahmen mit ihren Positionen an erster und letzter Stelle die übrigen Songs ein. Ob Albumtitel oder Songtitel zuerst da waren, ist wohl ein Henne-Ei-Problem, doch das sollte sich bei unserem Interview mit OMNIUM GATHERUM herausfinden lassen. Bei „The Burning“ handelt es sich um ein Intro, das mit seinen Keyboardklängen, schleppenden Gitarren und melancholisch-sehnsuchtsvollem Solo gleich mehrere Stärken der Band in sich vereint und das Album so äußerst passend einläutet. Es folgt ein Gewitter, welches die Single „Gods Go First“ über den Hörer hereinbrechen lässt. Die herrlich gutturalen Vocals von Sänger Jukka Pelkonen geben der Musik noch ein höheres Maß an Schwere.
OMNIUM GATHERUM setzen auf Gitarrenarbeit
Vor allem die treibenden Gitarren und eindringlichen Solos ziehen immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich. Dass Markus Vanhala Wert auf Gitarrenarbeit legt, ist kein Geheimnis. Nach eigener Aussage hat er auf „The Burning Cold“ aber noch mehr Fokus darauf gelegt als bisher. Was OMNIUM GATHERUM aber von vielen anderen Melodic-Death-Bands unterscheidet, ist der häufige und gewollt auffällige Einsatz des Keyboards. Auch das fehlt so gut wie nie und drückt den Stücken so einen weiteren Stempel auf. Bei „Over The Battlefield“ kommt es am Ende sogar zu annähern epischen Klängen. Verträumt wird es bei „Be The Sky“, dessen eingängige Melodie und Refrain einen hohen Wiedererkennungswert haben. Gefolgt wird es vom für die Band außergewöhnlich losballernden „Driven By Conflict“. Ein Song, den man so wirklich nicht erwartet hätte, zumindest nicht von den heutigen OMNIUM GATHERUM.
Hohe, aber nicht höhere Messlatte
Es bleibt aber bei dieser einen Überraschung, was uns zum Hauptkritikpunkt an „The Burning Cold“ bringt. Insgesamt doch ein wenig vorhersehbar, finden sich hier kaum wirkliche Highlights. Auf der anderen Seite haben die Stücke aber allesamt Momente, die mitreißen. Sie tun es meist auf die Art, die für OMNIUM GATHERUM typisch ist. Wenn es darum geht, große Emotionen in ein passendes Klanggewand zu kleiden, kann man davon ausgehen, dass diese Band es richtig machen wird. Das tun sie auch hier. Schön wäre es trotzdem gewesen, öfter mal aufzuhorchen. OMNIUM GATHERUM halten auf „The Burning Cold“ zwar ein durchgängig hohes Niveau, doch setzen die Messlatte nicht höher als sie es zuvor getan haben. Sollten sie das künftig tun, können wir uns aber wahrscheinlich auf etwas Großes einstellen.
Die Meinungen der Presse kann ich nicht ganz teilen. Ich bin ein großer OG-Fan und die vorletzten 3 Platten hatten irgendwie mehr Biss. Die neue und die vorletzte Platte haben irgendwie an Punch und Dynamik verloren, weil wahrscheinlich jemand der Meinung war, dass wir keinen Loundness-Wahn wollen. Schade einfach um die Songs. Die sind gut, klingen aber kraftlos. Die neue Platte hat natürlich ihre Höhepunkt und mit einer guten Produktion wären die auch noch viel besser. Bisschen schade schon …