Omnia - Musick And Poëtree

Review

Faulheit kann man OMNIA wirklich nicht unterstellen: bereits ein Jahr nach der letzten, recht heterogenen Veröffentlichung „Wolf Love“ präsentiert man nun das mittlerweile 14. Werk, das Doppelalbum „Musick And Poëtree“. „Musick“ beinhaltet fünf eigene Stücke, die zusammen mit der Liveband aufgenommen wurden, während „Poëtree“ sieben Coverversionen unterschiedlichster Songs enthält, die für Steve Sic und Jenny, die beiden Masterminds der Band, jeweils eine besondere Bedeutung haben und von den beiden in einem Durchgang eingespielt wurden.

„Musick“ startet mit „Free“, einem entspannten, leichtfüßigen Song, der textlich die persönliche Freiheit, einen für OMNIA sehr wichtigen Aspekt, thematisiert. „Stand Up“ wird von sanften Harfenklängen und ruhigen Vocals getragen, wirkt insgesamt verträumt-entrückt und ist einfach schön, insbesondere die weiblichen Vocals haben etwas Elfenhaftes (im positiven Sinn). „Fee Ra Hurí“, ein Remake von „Fídhe Ra Hurí“ vom 2004er-Album „Crone Of War“, ist dagegen ein schnellerer Song, der mit einer prägnanten Flötenmelodie Fröhlichkeit und Lebenslust versprüht. „I Don’t Speak Human“ wird wieder nachdenklicher, thematisiert die grenzenlose Ignoranz und Zerstörungskraft der Menschheit; ist aber ein eingängiges Stück, das sich schnell im Ohr festsetzt. Das hypnotische, percussion- und harfenlastige „Xtatica“ schließt die erste CD ab.

Ihre Variabilität beweisen OMNIA auch auf der „Poëtree“-Seite: So finden sich dort die verschiedensten Songs vom schwedischen Volkslied „Gröne Lunden“ über TENACIOUS Ds „Fuck Her Gently“, dem deutschen Soldatenlied „Lili Marleen“ bis hin zu NICK CAVEs „The Mercy Seat“. Dabei wurden die Stücke allesamt nur mit Hilfe von Harfen, Piano, Percussion und Vocals interpretiert. „Gröne Lunden“ beispielsweise ist ein ruhiges, verträumtes Stück, wohingegen „Who Are You“, eine Version des irischen Klassikers „As I Roved Out“, bei dem ausschließlich Vocals und Handtrommeln eingesetzt wurden, recht flott und lebhaft daherkommt. „Lili Marleen“ beginnt Spieluhr-ähnlich und transportiert eine nostalgische Atmosphäre nicht ohne Pathos. „The Mercy Seat“, durch die dunklen Pianoklänge und Steve Sics Gesang mit einiger Dramatik versehen, reicht zwar nicht ans Original heran, ist aber durchaus gelungen. „SheeBeg SheeMor“, ein atmosphärisches, instrumentales Harfenstück aus dem 17. Jahrhundert, beendet die zweite CD.

„Musick And Poëtree“ wird, wie auch sein Vorgänger, bestimmt nicht jedem Fan des alten OMNIA-Sounds gefallen. Es ist aber trotz der unterschiedlichen Songs, die OMNIAs Wandelbarkeit und die Vielfalt ihrer Einflüsse zeigen, ein in sich geschlossenes Album, das mit dichter Atmosphäre, Abwechslungs- und Ideenreichtum sowie interessant umgesetzten ‚Coverversionen‘ aufwarten kann. Das schön gestaltete Digipak trägt zum überzeugenden Gesamteindruck bei, die Spielzeit ist mit insg. 42 Minuten allerdings etwas knapp ausgefallen. Nichtsdestotrotz ist „Musick And Poëtree“ eine rundum gelungene Veröffentlichung, die live vermutlich noch besser funktionieren wird.

 

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19.09.2011

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