KURZ NOTIERT
Manche Veröffentlichungen im turbulenten Strudel der Releases lassen einen schlichtweg ratlos zurück. Die Franzosen OMEGAETERNUM, von denen sich einige Mitglieder mit LES CHANTS DE NIHIL überschneiden, sind mit ihrem Debüt “1248” ein solcher Fall. Die Zutaten stimmen durchaus, doch die Umsetzung ist sonderbar. OMEGAETERNUM spielen zeitgenössischen Black Metal, der an orthodoxe Bands der Marke FUNERAL MIST, SVARTIDAUĐI oder eine bekömmlichere Version von DEATHSPELL OMEGA erinnert. Allerdings treibt es die Band mit den Spielzeiten ihrer Songs gerne mal auf die Spitze, ohne die Spannungskurve im Blick zu behalten. Gerade die überlangen Stücke wie “The Devious Deceiver” oder “My Inner Decline” sind mit ihren jeweils fast 15 Minuten Spielzeit erschreckend dröge vorgetragen. Die unausgewogene Produktion, die die Drums viel zu unangenehm in den Vordergrund pusht, trägt ebenfalls nicht gerade zum Hörgenuss bei. Obwohl sich hier in Grundzügen einige echt vielversprechende Ideen versammeln, ist “1248” als Gesamtwerk einfach zu unauffällig.
Zeitgenössisch? Naja, ich find’s eher etwas aus der Zeit gefallen, was aber positiv zu verstehen ist. Wird mit Sicherheit kein szeneübergreifender Klassiker, aber als Liebhaber rustikalerer Klänge kann man das schon (sehr) mögen. Hip und cool ist hier gar nichts, aber mir gefällt’s.