Omega Massif - Geisterstadt + Kalt

Review

OMEGA MASSIF sind die deutsche Band, bei der Papier geduldig ist und die Mühlen der Zeit in lavaartiger Gelassenheit langsam mahlen. 2005 erschien ihr Debüt „Kalt“, mit der sie ihrem wuchtigen Namen bereits alle Ehre machten. Ich habe sie erst ein bißchen später kennengelernt, auf dem mp3-Sampler eines für Post-Rock und Post-Metal spezialisierten Magazines, wo sie mit ihrem Brachialinstrumental „Unter Null“ eindeutig das Highlight geschaffen hatten.

Dieses Stück stammte vom 2007 auf Radar Swarm veröffentlichten „Geisterstadt“, welches man ohne Übertreibung als kleines Meisterwerk (oder um der Band gerecht zu werden, als „Meisterbrocken“) bezeichnen darf. Warum, das kann Kollege Sickman fast noch besser erklären, als meinereiner. Nur soviel: Wem frühere CULT OF LUNA, NEUROSIS, ISIS und PELICAN keine Unbekannten und durchaus sympathisch sind, der sollte seine geistige Bibliothek dringenst um OMEGA MASSIF erweitern.

Das Demo „Kalt“ erschien damals nur als Insiderauflage und in beinhart limitierter Stückzahl auf Vinyl. Auch „Geisterstadt“ sah nur 1000 CD Exemplare, die heute wohl hoffnungslos vergriffen sind. Denovali Records haben es sich mal wieder nicht nehmen lassen, den Musikliebhabern einen kleinen Gefallen zu tun, und diese beiden Kleinjuwelen wieder zugänglich zu machen. Das nachträglich 2008 von James Plotkin remasterte „Kalt“ ist nun zusammen mit „Geisterstadt“ wieder erhältlich. Wer das unterstützen möchte, sollte zugreifen, denn auch von dem schicken Gatefold-Digisleeve gibt es nur 1000 Stück. Für die Generation iPod gibt es auch wieder in bester Denovali-Tradition die gesamte Veröffentlichung als Gratis-mp3s – aber eben nur das.

Wenn man den Hoffnungen der Band vertraut, soll im kommenden Frühjahr wieder ein neues Album erscheinen… doch harren wir der Dinge die da kommen. Der Glaube versetzt zwar Berge, doch auch nur ein paar Zentimeter pro Jahr 😉

08.08.2010
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