Geboren wurden OMEGA INFINITY, die nun mit „Solar Spectre“ ihr Debütalbum veröffentlichen, als Nebenprojekt des TODTGELICHTER-Drummers Tentakel P, nachdem seine Hauptband ein Jahr nach dem 2016er Album „Rooms“ auf Eis gelegt wurde. Am Mikro mit an Bord hat der Schreiber und Multiinstrumentalist Xenyr, der den meisten als (harsh) Vokalist von NE OBLIVISCARIS, zuletzt mit „Urn“ aktiv geworden, und vielleicht auch noch von seiner Band ANTIQVA bekannt sein dürfte. Beide sagen, dass sie mit OMEGA INFINITY einen Stil verwirklichen konnten, der für ihre eigentlichen Bands zu extrem gewesen wäre. Unter der Genrebezeichung Extreme Void Metal vereint das Duo Black Metal der 90er-Fasson mit modern-futuristisch verzerrten Gitarrensamples sowie Synth- und Noise-Elementen.
OMEGA INFINITY bringen das All in euer Wohnzimmer
Das tiefe, dunkle Nichts des Weltalls übersetzen OMEGA INFINITY in zu Anfang überfordernde Kakofonien aus unterbitterlichen Blast Beats und dröhnenden Gitarren, in die sich ein Grund-Grollen und Hall-Effekte mischen. Die Reizüberflutung erweckt den Eindruck, dass es eine Weile dauern dürfte, durch die Kompositionen auf „Solar Spectre“ durchzusteigen. Noch vergleichsweise zahm startet das Album mit dem Intro „Uranus“ und einer Kombination aus Piano und Synths. Der Opener „Mars“ zeichnet dann bereits genau das Bild, das auf dem Rest von „Solar Spectre“ vorherrschen wird. Neben all dem Geballer finden sich aber auch ein paar langsamere, dabei aber keineswegs balladeske Stücke. „Jupiter“ und „Neptune“ zeigen sich so im Tempo schleppend und strahlen dabei die gleiche atmosphärische Düsternis aus wie die schnelleren Tracks.
Falls es jemandem noch nicht aufgefallen sein sollte, OMEGA INFINITY spielen sich bei den Songtiteln durch unser Sonnensystem. Die Reihenfolge der Planeten halten Sie dabei allerdings nicht ein. Mit der Abwesenheit eines Songs namens „Pluto“ zeigen sie außerdem subtil ihren Standpunkt, was dessen Planetenstatus betrifft. Für eine Prise Klargesang auf „Solar Spectre“ sorgen die Gäste Christian Kolf (VALBORG u. a.) und Marta (TODTGELICHTER). So kommt ein wenig Abwechslung auf die Platte, die sie auch nötig hat, denn trotz der vielen Elemente zeichnet sich in den meisten Songs doch eine gewisse Monotonie ab. Diese ist dem sehr gleich bleibenden Tempo sowie der fast permanenten Gleichzeitignutzung aller Elemente auf einmal geschuldet.
„Solar Spectre“ – viel hilft viel
Nach einigen Hördurchgängen heben sich die verschiedenen Stücke und Passagen dann zwar doch etwas mehr voneinander ab als zu Beginn, doch der anfängliche Eindruck, dass sich einem „Solar Spectre“ erst mit der Zeit erschließen und somit sein ganzes Potenzial entfalten wird, lässt mit den Rotationen eher nach. Was überfordernd komplex wirkte, ist dann eben doch nur sehr viel auf einmal, was allerdings durchaus seinen Reiz hat, wenn man in der Stimmung dazu ist. Mit „Terra“ findet sich außerdem ein echtes Highlight auf der Scheibe. OMEGA INFINITY seien somit allen Black-Metal-Affinen, die auch moderne Adaptionen verkraften, ans Herz gelegt. Vor allem aber jenen, die sich gerne mal einen richtig schönen Overload geben.
Sinnlose Soundmasse, schrecklicher Cleangesang und für mich ein kläglicher Versuch an das Konzept von Darkspace anzuknüpfen. Für meine Ohren war das nichts. 4 Punkte für Terra, sowie den Übergang von Terra zu Mercury der echt stark geworden ist.
Gerade der „Soundmatsch“, das leicht holprig Anmutende und die Monotonie gefallen mir hier. Wobei ich das gar nicht so monoton finde, was sich dem ungeschulten Ohr natürlich nicht auf Anhieb erschließt. 😎 Bin bei Min. 37:56 und glaube, das muss in’s Haus. Auf die Ähnlichkeiten zu Darkspace geschissen und das hier klingt auch etwas organischer als eben diese. Echt geil!