OLDE THRONE verstehen sich als Bewahrer alter keltisch-gälischer Sagen und Geschichten. Auf ihrem Debüt „an Gorta Mór“ widmete sich die neuseeländische Black-Metal-Band dem ganz weltlichen Leid, das während der Großen Hungersnot in Irland herrschte. Dieses Mal geht es jedoch um Geistergeschichten und nach Schottland.
Denn mit dem Titel „In the Land of Ghosts“ ist Schottland gemeint. Jeder Song erzählt dabei jeweils von einer Spukgestalt, die eng mit der schottischen Folklore verbunden ist. Unter anderem geht es um ein Gespenst auf dem Greyfriars Kirkyard in Edinburgh und ein Geisterheer, das jedes Mal zum Jahrestag der Schlacht von Killiecrankie erscheint.
OLDE THRONE schwelgen in alten Geistergeschichten
Was die Texte angeht, können OLDE THRONE somit aus den Vollen schöpfen. Das Duo schwelgt förmlich in den alten Erzählungen und lässt dies auch in der Musik spürbar werden. „In the Land of Ghosts“ verbreitet eine gefällige schwarzromantische Stimmung und vermittelt genau die passenden Bilder von durchscheinenden Gestalten in rauen Landschaften.
Geschichten erzählen, das kann die Band also. Auch in puncto Atmosphäre können OLDE THRONE überzeugen. Musikalisch befinden sich die Neuseeländer jedoch bestenfalls im oberen Durchschnitt. Klar, die klirrenden Gitarren und polternden Blastbeats des Schwarzmetallschemas bekommt das Duo ordentlich hin. Manchmal sind die Parts aber nicht ganz sauber aufeinander abgestimmt und auch die Produktion klingt nicht ganz rund. So sind zum Beispiel die Vocals stellenweise viel zu leise und verzerrt in den Hintergrund gemischt.
Abtauchen „In the Land of Ghosts“
Was hingegen sehr gut funktioniert, sind die gelegentlichen folkigen Parts, in denen OLDE THRONE fast schon beschwingt aus der melancholischen Spuk-Atmosphäre ausbrechen. Auch hierin zeigt sich, dass es die Neuseeländer trotz aller Mängel schaffen, ihre Songs interessant zu gestalten und als Vehikel für eine dichte Stimmung einzusetzen.
Im Subgenre des Atmospheric Black Metal kann die Band also durchaus überzeugen und hat mit den tragisch-rauen Highland-Geschichten genau die richtige Inspirationsquelle für ihre Musik gefunden. „In the Land of Ghosts“ ist gediegene Unterhaltung und lädt dazu ein, die reale Welt auszublenden, um im Land der Geister abzutauchen.
Klasse Scheibe. Anhören!
Ja, in der Tat. Wusste der Vorgänger schon zu überzeugen.
Wirklich gut.
Keine Ahnung warum mir das beim ersten Hören so gar nicht gefallen wollte als das Review hier erschien. Starkes Album!