Old Moon Madness - Old Moon Madness

Review

Eine Supergroup im Underground? Dieser Begriff liegt nahe, wenn man sich die Vita der Musiker ansieht: So haben einzelne schon für TANKARD oder PAUL DI’ANNO eröffnet und sind auch beim Kult-Festival Der Detze rockt aktiv. Mit OLD MOON MADNESS haben diese unterschiedlichen Akteure ein neues Projekt am Start, welches raw action in Form einer unbearbeiteten Studioplatte mit Live-Spirit verspricht. Die stilistische Einordnung fällt leicht, da viele Siebziger-Klischess aneinander gereiht sind: Extrem eingängige Gitarrenmelodien, eine Hammond-Orgel und als Bandname fungiert ein THIN-LIZZY-Songtitel. Dafür bedienen sie aber die ganze Palette, die in diesem Spektrum möglich ist: Von Proto-NWoBHM wie ‚Queen Of The Woods‘ bis hin zu Balladen wie ‚Drifiting‘.

Verschiedene Songs stechen heraus: ‚Into Fire‘ mit seinen Ohrwurmqualitäten, ‚Valkyrie‘ mit seiner Geschwindigkeit. Diese Unterscheidbarkeit der Lieder ist etwas, was bei Classic-Rock-Bands noch immer nicht selbstverständlich ist. Allerdings beißt sich der Sänger Mario Jaklitsch vor allem an den hohen Passagen der Tracks die Zähne aus. Dazu kommt eine dünne Produktion, bei der allerdings kein Siebziger-Feeling entsteht, sondern eher das romantische Bild der Underground-Band aufkommt. Dafür ist der Sound aber gefühlsecht. Nur allzu leicht entsteht vor dem inneren Auge eine Konzertszenerie: Eine handvoll Leute sind im Laden, davor sind noch mehr, die rauchen und klönen. Aber nichtsdestotrotz legt sich die Band voll ins Zeug. Und gerade diese ungefilterte Begeisterung ist die große Stärke von OLD MOON MADNESS.

05.04.2021
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