Es ist jetzt schon fast drei Jahre her, seit dem Old Man´s Child ihr Album „Revelation 666 – The Curse Of Damnation“ veröffentlicht und damit die weniger populäre Black-Metal-Szene mit neuem Hör- und Diskussionsstoff versorgte. Von Dimmu-Borgir-Kopie war die Rede und von Ausverkauf. Fakt war aber, dass dieses Album ein bombastisches Scheibchen war, welches so manche Black-Metal-Kapelle alt aussehen ließ. Ein gewisser Erwartungsdruck seitens der Presse, Fans und allerlei Kritiker war demzufolge doch enorm hoch, wenn Galder und seine Jungs beweisen wollten, dass sie auch ohne den Stempel „Dimmu Borgir“ eine vollwertige und ernstzunehmende Band sind. Ganz so ging der Plan nun doch nicht auf, denn das aktuelle Material hat doch gewisse Ähnlichkeiten mit dem großen Bruder. Ein direkter Vergleich ist nun aber nicht mehr ganz zu halten. Sicherlich gibt es einige Parts, die auch gut und gerne bei Dimmu Borgir verarbeitet werden könnten, aber sonst ist „In Defiance Of Existence“ eine doch recht eigenständige Platte geworden. Gleich der Opener „Felonies Of The Christian Art“ geht schon ordentlich zur Sache und zeigt wie wohl die nächsten knapp 40 Minuten klingen werden: bombastisch, schnell und laut. Es wird gut gemetzelt, die einzelnen Parts jedoch sehr schön mit verspielten Melodien verstrickt, so dass ein einheitliches Gesamtbild entsteht. Neben den schon angesprochenen schnellen Tracks gibt es aber immer wieder akustische Einsprengsel, die alles etwas auflockern und entzerren. Die Produktion ist überaus fett und geht gut nach vorne los. Musikalisch kann man also wirklich nicht meckern, mit dem Vergleich zu Dimmu Borgir werden sie aber wohl weiterhin leben müssen – auch nicht zu verübeln, wenn 2/3 von OMC bei eben jener Vergleichsband aktiv sind (Nicholas Barker (Dimmu Borgir, ex-Cradle Of Filth, Lock Up, etc.) ist nun auch dabei.). Trotzdem ist mit dieser Platte ein großer Schritt vorwärts geglückt, was auch die Kritiker eingestehen müssen.
Schade, wieder einmal haben Galder und seine immer wechselnden Mitstreiter es nicht geschafft, ihr ultimatives Masterpiece namens "The Pagan Prosperity" zu toppen. Aber trotzdem ist das Album hier nicht von schlechten Eltern und wieder etwas zupackender als sein doch etwas enttäuschender Vorgänger "Revelations 666". Wenn’s so weiter bergauf geht, wird es ja vielleicht nochmal das mit einem Überflieger wie OMCs Zweitwerk!
OMC haben es schon nicht leicht. Zu sehr haftet der Name DIMMU BORGIR an ihnen. Ganz von der Hand weisen lässt sich das nicht. Gelegentlich hört man auch einen DISSECTION Einschlag.
Innovativ ist das ganze zwar nicht, fetzt aber. 🙂