Old Forest - Sutwyke

Review

Das Londoner Trio OLD FOREST gehört zu den beständigsten (echten) Schwarzmetall-Institutionen des Inselkönigreiches und beehrt die dunklen Wälder seit stolzen 25 Jahren mit adäquaten Soundtracks. Als beachtliches achtes Album der an EPs und Demos ebenfalls nicht armen Diskografie bietet “Sutwyke” erneut alles, was bisher schon an OLD FOREST schätzenswert war: klassischer, geradliniger Black Metal skandinavischer Prägung mit einladender Schauer-Atmosphäre und Texten über angelsächsische Folklore und Geschichte.

OLD FOREST sind eine verlässliche Konstante

Kobold und Beleth, die sich seit 2017 um IN-THE-WOODS…-Drummer Anders Kobro verstärken, waren gewiss noch nie eine Band, die einen absoluten Über-Klassiker des Genres kreiert hätten. “Sutwyke” ändert daran nicht viel und vermutlich wird das vorbenannte Ereignis in diesem Leben auch nicht mehr eintreten. Dennoch zeichnen sich OLD FOREST seit jeher durch einen soliden qualitativen Mindestanspruch aus. Ihre Alben lassen sich stets gut hören und bieten allen traditionalistischen Black-Metal-Fans vollkommen befriedigende Hörerlebnisse.

Die raue, aber warme Produktion bildet den idealen Rahmen, das mystische Cover Artwork die atmosphärische Suggestion. Mit den ersten Takten von “Faust Recants (Satan Cometh)” wähnt man sich entführt in eine geheimnisvolle Welt voller gotischer Studierzimmer, verspukter Klosterruinen und dunklen Legenden – in etwa das musikalische Äquivalent eines Caspar-David-Friedrich-Gemäldes. Zwischen DARKTHRONE-Uffta und BURZUM-Schlepperei bedienen sich OLD FOREST bester Zutaten, die durch die häufigen choral-artigen Männerchöre tatsächlich ein Stück Eigenständigkeit gewinnen.

“Sutwyke” – Überraschungsarm, aber überzeugend

So finden sich mit “Black Hearts Of Sutwyke”, dem Zweiteiler “Witch Of Prague” oder “Master Of Arachnids” (Ihh!) einige innovationsarme, doch außerordentlich überzeugende Highlights. Weder wollen OLD FOREST den Black Metal neu erfinden, noch müssen sie das. Es ist schön, dass sie Anno 2023 noch Alben erzeugen können, die alles beinhalten, was die meisten an diesem Genre lieben und dennoch in den 47 Minuten trotz geringfügiger Längen überzeugen können. So muss das!

24.03.2023

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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