Old Corpse Road/The Meads Of Asphodel - Split

Review

Aufgepasst, es wird skurril: Auf der vorliegenden Split-CD zwischen OLD CORPSE ROAD und THE MEADS OF ASPHODEL erläutern erstere, was sie unter dem Terminus „British Black Metal“ verstehen, während letztere – dem ein oder anderen vielleicht von der Split-Single mit MAYHEM ein Begriff – auf ihrer Seite alten Crust- und Punk-Stücken mit ihrer Interpretation nicht gerade einen Gefallen tun.

„The Bones Of This Land Are Not Speechless“ ist der OLD CORPSE ROAD-Beitrag betitelt und böse Vorahnungen machen sich breit. In der Tat: Der Fünfer von der Insel ist die dreisteste Kopie von CRADLE OF FILTHs „The Principle Of Evil Made Flesh“ seit HECATE ENTHRONED. Nur sechzehn Jahre zu spät. Dass sie an die Qualität dieses erwiesenermaßen ziemlich guten Albums nie herankommen steht völlig außer Frage; Die total nervigen Dudel-Folk-Einsprengsel tun dazu ihr übriges. So löblich es doch sein mag, auf die schwarzmetallische Heimatkulturgeschichte hinzuweisen, der Versuch, den Nachlass ausgerechnet dieser Band zu verwalten, geht ziemlich in die Hose.

THE MEADS OF ASPHODEL widmen sich nach dem einigermaßen selbstständigen, orientalisch angehauchten und ziemlich symphonischen Black-Metal-Stück „On The Surface“ Coverversionen von Bands DOOM, HELLBASTARD, SKEPTIX, CONFLICT und sogar dem KINKS-Song „You Really Got Me Going“, den so ziemlich jeder schon Mal im Ohr gehabt haben dürfte. Auf die Stücke im Detail einzugehen macht angesichts der Tatsache, dass sie eins gemeinsam haben, keinen Sinn: Sie sind allesamt absolut kein Gewinn. Wenn auch nicht unerträglich, nehmen sie den rumpligen, angestaubten Originalen meistens (DOOMs „Some Mind“ geht noch gut ab) zu sehr den Wind aus den Segeln und berauben sie ihres punkigen Charmes. Die Idee ist auch hier sicher nett, aber alles andere als geglückt. Das KINKS-Cover ist, mit Verlaub, sogar ziemlich Kacke.

19.05.2010
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