Oktor - Another Dimension Of Pain

Review

Die Funeral Doom-Spezialisten von Solitude Productions haben mal wieder zugeschlagen – diesmal werden die Polen OKTOR ins Rennen um die Gunst der Hörerschaft geschickt. Wie der Titel des Albums – „Another Dimension Of Pain“  – schon erahnen lässt geht es bei OKTOR nicht gerade fröhlich zu.

Genregemäß dominieren tiefe, schleppende Gitarren in Verbindung mit leichteren Melodien und einer tiefen Gesangsstimme das Geschehen. Doch obwohl Funeral Doom-Veteran Matti Tilaeus (SKEPTICISM) bei dem Titel „Mental Paralysis“ seine Stimme beisteuert – wirklich ausgereift und technisch hochwertig wirkt „Another Dimension Of Pain“ jenseits dieses Gastspiels nicht. So geht die weitere gesangliche Leistung in den tieferen Gefilden zwar in Ordnung, phasenweise eingesetzter Klargesang jedoch wirkt eher dünn – und eingesprochene Passagen klingen schlicht roboterhaft und deplaziert. Die eingesetzten (Piano-) Zwischenspiele geraten zudem wenig mitreißend und klingen wie auf einem nicht allzu hochwertigen Heimkeyboard eingespielt, was zu einem deutlichen Aufmerksamkeitsabfall zwischen den drei überlangen Haupttiteln „Hemiparesis Of The Soul“, „Mental Paralysis“ und „Concious Somatoform  Paradise“ führt: Ein absoluter Stimmungskiller für ein Album, das genretypisch auf atmosphärische Dichte und düstere, musikalische Abgründe setzt. Zusammengenommen verstärkt dies den Eindruck, dass OKTOR zwar ein ordentliches Bild von dem haben, was „Another Dimension Of Pain“ transportieren soll – dies jedoch vernünftig umzusetzen einfach nicht gelingen mag. Es ist zwar grundsätzlich nicht alles schlecht: Was OKTOR durchaus positiv anzurechnen ist, sind wiederkehrende stilistische Ausbruchsversuche und die Tatsache, dass man sich nicht allein auf die Wirkung schleppender Düsternis des reinen Funeral Doom verlässt. Aber diese Ansätze, die an MY DYING BRIDE oder die Death Doomer SATURNUS erinnern, gibt es insgesamt viel zu selten zu finden – und dann auch zu kalkuliert, zu leidenschaftslos eingesetzt.

„Another Dimension Of Pain“ von OKTOR lässt somit zwar Ambitionen hinsichtlich Stimmungsaufbau und dichter Atmosphäre erkennen – erreicht jedoch viel zu selten die selbst gesetzten Ziele.

30.04.2015

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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