Oil10 - Retrofuture

Review

Seit 10 Jahren existiert OIL10 zwar nun schon, dennoch ist das Ein-Mann-Projekt von Gilles Rossire immer noch eher ein Insider-Tipp in der elektronischen Musikszene. Schade eigentlich, denn betrachtet man die aktuelle Veröffentlichung „RetroFuture“, stellt man fest, dass in OIL10 durchaus ein kleines Leckerli steckt.

OIL10 bewegt sich jenseits der massentauglichen elektronischen Pfade und geht mit seinem Mix aus Ambient, Soundtrack-ähnlichen elektronischen Sounds sowie modernen Beats einen individuellen Weg in der oft gleichförmig wirkenden Elektro-Szene. „RetroFuture“ bietet nun einen Rückblick auf bereits zehn Jahre Bandgeschichte und die insgesamt 13 Tracks beweisen, dass Gilles Rossire ein feines Gespür für komplexe und eigenständige Soundgebilde hat. Dabei ist es schwierig, OIL10 in ein festes Genre zu pressen, da der Sound keinem elektronischen Genre wirklich konkret zuzuordnen ist. Die Songs sind überwiegend instrumental arrangiert, nur hin und wieder werden diese mit Spachsamples angereichert. Eine Vorliebe für intensive und komplexe Klanggebilde ist von den ersten Klängen an zu erkennen und viele Songs kann man sich als den perfekten Soundtrack eines düsteren Sci-Fi-Films vorstellen. Der Rückblick auf die Highlights der letzten zehn Jahre zeigt, wie wohl sich OIL10 im Spannungsfeld aus modernem Elektro, sphärischem Ambient und teilweise monumental wirkendem Soundtrack fühlen und wie intensiv dieser elektronische Cocktail sein kann.

Wem könnte „RetroFuture“ nun gefallen? Die Antwort ist recht einfach: Quasi jedem, der offen für elektronische Musik ist – von KRAFTWERK bis hin zu VNV NATION. „RetroFuture“ ist eine interessante Zusammenstellung alter und neuer Songs von OIL10, mit der es das Projekt hoffentlich schafft, etwas mehr in das Licht der Öffentlichkeit zu gelangen.

23.04.2009
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