KURZ NOTIERT
Seit 2003 veröffentlichen OHRENFEINDT solide bis gute Alben. Auch Album Nummer acht „Tanz nackt“ bleibt brav in der Reihe. Das Trio aus Hamburg St. Pauli beschreibt die eigene Musik mit „Vollgasrock“ und fährt mit dieser Beschreibung relativ gut. Mehr als leichte Anleihen werden seit jeher bei AC/DC genommen und auch die Selbstbeweihräucherung in den Texten kennen wir schon von anderen großen deutschsprachigen Bands. Die Lyrik ist allerdings nicht so plump wie bei bei den Größen des Genres, obwohl sie auch von Themen wie Frauen, Autos und der Abneigung der Gesellschaft handelt. So kann der Titelsong „Tanz nackt“ nicht nur als Aufforderung zum Entkleiden verstanden werden, sondern eher als Aufruf zum Seelenstriptease.
Auch 2018 gibt es von OHRENFEINDT arschtretenden Rock ’n‘ Roll mit dicken Eiern. Fans sollten wieder zugreifen und auch Querhörern sei „Tanz nackt“ empfohlen.
Joo, ein OHRENFEINDT Album eben !
Hat man eins, hat man alle. Musikalische Weiterentwicklung findet nicht statt, aber das wollen die Fans wohl auch nicht. Die Texte sind einfach, minimalistisch, fast prollig, aber irgendwie auch glaubhaft.
Eigentlich ist es ja eine One-Man-Band von Chris Laut, der andere Einflüsse nicht zulässt, er bestimmt, wo es langgeht.
Jedenfalls entsteht dieser Eindruck, denn in über 20 Jahren Bandhistory verschlang man schon über 10 Musiker.
Naja, kann man hören, ist aber auch irgendwann langweilig, es passiert einfach nichts Unvorhergesehendes.
Ein Album wie eine vollreife Banane, man weiß, was einen beim Reinbeissen erwartet, hofft aber, dass die Banane besser schmeckt als sie aussieht. Leider nicht.
Ohrenfeindt eben.