Officium Triste - The Death of Gaia

Review

KURZ NOTIERT

Satte sechs Jahre haben OFFICIUM TRISTE für „The Death Of Gaia“ benötigt, eine Reifezeit, die man dem Album auch anmerkt. Sein Vorgänger „Mors Viri“ hat seinerzeit zwar ebenfalls das halbe Dutzend voll gemacht, kam jedoch in üblichen Death-Doom-Topoi gedacht direkter zum Zug. Das mittlerweile sechste Studioalbum der Niederländer ist eindeutig kunstvoller (und fordernder) gestrickt, fächert die Instrumentierung über Keyboards als Addendum zur klassischen Gitarren-Bass-Drums-Konstellation hinaus weiter auf und hebt öfter als je zuvor in Dur-lastige Spähren ab, statt genre-sklavisch nur das Tal der Tränen zu durchschreiten (ein Merkmal, das OFFICIUM TRISTE schon immer von anderen Vertretern ihrer Kategorie unterschied). Zu oft haben Aushängegrunzer Pim Blankenstein & Co. aber wohl über den Sound nachgedacht, dem die Schwere vollkommen abhanden gekommen ist (hat ESOTERICs Greg Chandler als Produzent die Gitarren schlicht vergessen?). Zwar offensichtlich als von vorne bis hinten als schöngeistige Auseinandersetzung mit dem Untergang Mutter Erdes angelegt, hätte „The Death Of Gaia“ bei dem Gewicht des Themas aber ein wenig mehr Nihilismus nicht geschadet.

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31.12.2019

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1 Kommentar zu Officium Triste - The Death of Gaia

  1. nili68 sagt:

    >ein wenig mehr Nihilismus nicht geschadet.<

    Das schadet nie. Ein frühes Jahresmotto, bravo!