Odium Humani Generis - Zarzewie (EP)

Review

Nach dem vor zwei Jahren erschienenen Debütalbum “Przeddzień” legen die Polen ODIUM HUMANI GENERIS heuer mit einer gelungenen EP namens “Zarzewie” nach, die immerhin eine halbe Stunde Spielzeit misst und somit echten Mehrwert bietet. Bisher ist die Band aus Łódź zwar noch recht unbekannt, das sollte sich aber ändern, wenn die Jungs so weiter machen.

ODIUM HUMANI GENERIS: Neunziger-Huldigung mit großem Hörgenuss

Solche Situationen sind auch nach vielen Jahren des Forschens im Underground noch etwas Schönes: Man hat eine Band wie ODIUM HUMANI GENERIS nicht auf dem Schirm und kann durch eine EP wie “Zarzewie” auf ein unverhofftes und kurzweiliges Hörerlebnis treffen. Die Komponenten fügen sich einfach unwahrscheinlich gut zusammen. Die Produktion ist geschmeidig und angenehm, die Performance tight und zugleich roh, das Songwriting schlüssig und voller Huldigungen an Klassiker. Mit letzterem Punkt ist auch die einzige Kritik an ODIUM HUMANI GENERIS gefunden: Bis zum Hals im Norwegen der frühen und mittleren Neunziger steckende, fehlt bei aller Liebe manchmal die individuelle Portion Wahnsinn, weshalb “Zarzewie” etwas die Spontanität und Intensität jener alten Klassiker fehlt.

Zarzewie” ist eine schicke Ergänzung für die Sammlung

Wer den Schwerpunkt der häuslichen Plattensammlung überwiegend auf die Kriterien “Black Metal” und “Qualität” legt, sollte sich in Bälde mit ODIUM HUMANI GENERIS und “Zarzewie” befassen. Grundlegend neu definiert wird das Genre auf der EP zwar nicht, aber das ist auch völlig egal. Sollte man sich für die nächsten Herbstspaziergänge unbedingt auf die B-Seite des geliebten EMPEROR-/DARKTHRONE-/SATYRICON-/whatever-Tapes kopieren und sich in der Atmosphäre verlieren, die in Wahrheit viel romantischer ist, als es der aggressive Bandname (Kurzform: Misanthropie) vermuten lassen will.

Anspieltipp: Zbliżamy Się Do Końca.

23.10.2022

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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