Um Gothic Metal mit Griechenland zu assoziieren, bedarf es schon einer gewaltigen Portion Phantasie und so war ich dann ein wenig überrascht, als ich ohne vorher einen Blick in den üblichen Beipackzettel geworfen zu haben, gleich mit dem Opener „Ignorance“ einen lupenreinen Gothic Song um die Ohren geblasen bekam, zumal mir Odes of Ecstasy bislang noch nicht einmal namentlich ein Begriff waren. Aber zu erst einmal die Fakten: DECEITFUL MELODY ist das Zweitwerk der bereits 1993 gegründeten sechsköpfigen, griechischen Formation, welche von ihrem kleinen US-Underground Label als Neoclassical Romantic Metal Act bezeichnet werden, wobei ich zumindest diesem Album alleine der Klischees wegen den Stempel Gothic Metal aufdrücken würde. Da wäre zum einen das altbekannte Wechselspielchen zwischen Grunz-Gesang und lieblichen Female Vocals, weiter spannungsgeladene Keyboardpassagen, sowie teilweise regelrecht rockige Gitarren und melancholische Texte, die das Klischee schließlich komplettieren. Nun aber das wohl erstaunlichste daran: DECEITFUL MELODY weiss auch ohne revolutionäre Ideen zu Gefallen, wobei dies sogar noch relativ gemessen ausgedrückt ist. Als Innovation des Gothic Metal wird dieses 50minütige Album zwar nicht in die Geschichte eingehen aber ich bin mir fast sicher, dass die Band mit ihrem nächsten Album dem Underground entwachsen wird, wenngleich noch einige kleine Schwächen (bspw. die Aussprache des Sängers) vorhanden sind. Bis dahin gibt es gute 8 Punkte, auch aufgrund des durchweg gleichbleibenden Niveaus.
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