Odem Arcarum - Outrageous Reverie Above The Erosion Of Barren Earth

Review

Unglaubliche sieben Jahre liegt das erste Full-Length der Black Metal-Kombo ODEM ARCARUM “Bloody Traces In The Virgin Snow” nun bereits zurück, in denen die Münchner bis auf eine Zwei-Track-Demo 2005 und vereinzelte Gigs nichts von sich haben hören lassen. Dies ist wenig verwunderlich, hat Fronter Lord Arioch sich in dieser Zeit bei einigen anderen Bands einen Namen erspielt, so z.B. als Aushilfs-Bassist bei NEGURA BUNGET oder (mittlerweile als festes Member) an der Gitarre von SECRETS OF THE MOON. Nun endlich hat er sich aber die Zeit genommen, auch mit ODEM ARCARUM wieder tätig zu werden. Ergebnis ist die neue Scheibe “Outrageous Reverie Above The Erosion Of Barren Earth”.

Die sieben Jahre sind in jeglicher Hinsicht nicht spurlos an ODEM ARCARUM vorbei gegangen. War “Bloody Traces In The Virgin Snow” z.B. soundtechnisch noch offensichtlich dem Underground zuzuschreiben, ist die Produktion hier deutlich professioneller geraten und zugleich klar und transparent, fett genug, um die Musik ordentlich zur Geltung zu bringen, jedoch nicht zu druckvoll, sodass die vielen Details nicht untergraben werden.
Auch musikalisch hat sich im Hause ODEM ARCARUM so einiges getan. Zwar machen es sich die Münchner durch die überlangen Kompositionen zwischen sieben und 16 Minuten selbst nicht leicht, den Spannungsbogen immer zu halten, meistern diese Herausforderung jedoch souverän, sodass “Outrageous Reverie Above The Erosion Of Barren Earth” fast nie langweilig wird. Abwechslung hat hier höchste Priorität. ODEM ARCARUM liefern dem Hörer schnellen, präzisen Black Metal der Marke WOLVES IN THE THRONE ROOM, atmosphärische, langsame Parts, die entfernt an neue DARK FORTRESS erinnern und kombinieren die verschiedenen Passagen durch geschickte Arrangements, wie man sie von alten EMPEROR kennt. Ausgeschmückt wird dieses grundsolide Gerüst durch unzählige Details, die jedem Song einen eigenen Charakter verleihen, wie hintergründigen Synthie-Melodien, interessanten Gitarren- oder Bassläufen oder verschiedensten Experimenten bei den Vocals.

“Outrageous Reverie Above The Erosion Of Barren Earth” stellt für ODEM ARCARUM in jeglicher Hinsicht einen großen Sprung im Vergleich zum Vorgänger dar und kann mit guten Songs und einigen Überraschungen aufwarten. Allerdings braucht das Album auch viel Zeit, um seine Wirkung entfalten zu können, denn speziell die komplexen Strukturen der Tracks und die mühsame Kleinarbeit wirken beim ersten Durchlauf teilweise nicht nachvollziehbar. Insgesamt aber ein sehr gutes Album, das wenig Raum nach oben lässt.

21.04.2010

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