In der heutigen Zeit läuft der Trend wohl dahin, eine Antihaltung gegenüber Amerika bzw. der jetzigen Regierung Amerikas zu haben. Vor allem in Musikerkreisen drückt sich das darin aus, dass „(Anti-)Amerika Lieder“ geschrieben werden und so springt auch die englische Band October File auf diesen Zug auf.
Mir ihrem sehr flippig basslastigen Sound, indem die Gitarren, auch dank einer matschigen Produktion, kaum die Oberhand gewinnen, werden Songs gezimmert, die zum großen Teil nicht überzeugen. Da wäre einmal das hochgradig monotone Schlagzeug, das dem Zuhörer die Abwechslung geradezu verweigert – auch unterstrichen durch die Vocals und den z.T. sehr aufdringlichen Bass. Die zwischen Hardrock, Hardcore und EmoPunkRock angelegten Lieder können zudem in ihrer Komposition kaum mit Überraschungen dienen, wo wir wieder beim Thema wären. In dem Song „God Hates America“ werden wieder und wieder die selben Songpassagen heruntergespult, und man kommt zu dem Schluss, dass die Aussage einem durch hypnotisierende Wiederholungen eingetrichtert werden soll – was sich bei mir wohl auch durch einen lästigen Ohrwurm gezeigt hat.
Aber auch die guten Seiten von „A Long Walk On A Short Pier“ sollen zum Zuge kommen: „Dead Air Transmission“ ist zwar mit denselben Mitteln gestrickt, kann aber durch seinen treibenden Charakter durchaus überzeugen, ähnlich wie das melodiös angelegte „Landslide“.
Gute Ansätze haben October File, zudem einen sehr eigenen Sound. Auch machen sie einen recht resoluten Eindruck bzgl. ihres Auftrittes und ihrer Einstellung, was sie jedoch noch in musikalische Leistungen ummünzen sollten. So kommt das Album nicht über ein „harmlos“ bzw. knapper 5 Punkte heraus.