OCTOBER FALLS waren und sind Balsam für die Seele des ernsthaften Pagan Black Metal-Fans. Wo andere Kapellen belanglos mit Trallala und Hopsasa schunkelnd über feuchtfröhliche Heidenpartys singen, sich dabei musikalisch platt und kitschig doch mitunter stark an Volksmusik, teilweise sogar Schlagermusik, anlehnen, beschreitet dieses Trio auch auf seinem dritten Album „A Collapse Of Faith“ einen deutlich düsteren, authentischeren und ehrlicheren Pfad.
Atmosphärisch dicht wie eh und je, verbinden OCTOBER FALLS äußerst effektiv dunklen Folk mit harschem Black Metal und traurigem Doom Metal in ihren ausufernden, epischen, komplexen Kompositionen. Das in drei Kapitel gegliederte Werk, es handelt sich eigentlich um ein Stück unterteilt in drei Kapitel, welche nahtlos ineinander überfließen, verzaubert regelrecht mit seinen wunderschönen Gitarrenmelodien, den sägenden Gitarrenwänden, den akustischen Passagen, erdigem Schlagzeugspiel, traurigen Pianoklängen und dem charismatischen, heiseren Kreischgesang. Dynamisch gekonnt wechseln sich sanfte und aufbrausende Momente ab. Abwechslungsreichtum bietet sich auch in der Variation des Tempos, von langsam getragen bis zu wieselflinken Blast Beats ist alles vertreten, wenngleich mittlere Temporegionen überwiegen. Gerade die wunderbaren, melancholischen Melodien erzeugen eine tolle Atmosphäre, der Hörer wird direkt in den Bann gezogen, der naturverbundene Grundtenor entführt in tiefe, dunkle finnische Wälder, weite nebelverhangene Landschaften im Zwielicht – die düstere Schönheit der Natur.
Das gelungene „A Collapse Of Faith“ verbindet in sich all jene Elemente, welche OCTOBER FALLS auf ihre eigene, einzigartige Weise in den letzten Jahren miteinander verknüpft haben. Das neue Werk ist dunkler, schwärzer, harscher, trostloser und auch wilder, dabei aber dennoch getragen von der gleichen Leidenschaft und demselben Spirit, farbloser Glut, großer Anmut, gefühlter Natur!
October Falls sind ohne Zweifel gut, Agalloch finde ich bei ähnlichem Stil allerdings noch besser. Die Gesangsparts könnte man in meinen Ohren variabler gestalten. Ansonsten sehr stimmungsvolle Scheibe.
Gute CD. Atmosphäre ohne Peinlickkeiten. Sperrfeuer statt Lagerfeuer; etwas MOONSORROW ist drin, etwas hab ich gesagt!