Ocram - Praeludium

Review

Für eine EP ist „Praeludium“, der Einstand des spanischen Einmann-Projekts OCRAM, ganz gut bestückt. Sieben Songs, mit einer Laufzeit von fast 25 Minuten, da lässt sich schwerlich meckern. Leider wird das Material dadurch nicht spannender. „Praeludium“ ist dominiert von Black Metal der rohen Sorte. Meist mit schnellem, vom Band kommenden, Schlagzeug, sägenden, aber wenig spektakulären Riffs und bissigem, durchschnittlichen Gekeife. Da hilft es auch wenig, dass OCRAM in der zweiten EP-Hälfte versucht, etwas verspielter zu agieren und zumindest an der Gitarre etwas mehr Abwechslung zeigt („This Is My Throne“ und „Arrogant To The End). Leider gehen auch die im Ansatz ganz ordentlichen Parts im recht monotonen Gekloppe und Geschepper des Drumcomputers unter, das gab es zwar auch schon schlimmer, aber nach unten gibt es ja bekanntlich auch keine Grenze.

Auch sonst wirkt „Praeludium“ eher wie Recyclingware. Sicherlich bewusst auf früh Neunziger getrimmt, fehlt es OCRAM einfach an eigenen Ansätzen und so verkommt der erste Gehversuch zu einer eher mauen Vorstellung, die davon gekrönt wird, dass das abschließende MARDUK-Cover „Opus Nocturne“ vorführt, was „Praeludium“ fehlt. Das Gespür für richtig starke Momente zum Beispiel.

26.05.2013

Chefredakteur

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