Ocean Mind - Underwater

Sehr sympathisch, diese Griechen! Nicht nur, dass ihr Doppelalbum „Underwater“ ein sehr eigenes Klangwerk im progressiven Heavy-Psychedelic-Rocksektor darstellt, nein, man verliert sich auch in der Betrachtung schöner Bilder, wenn man dazu die Suchmaschine befragt… Doch zum Sujet: OCEAN MIND, das sind drei Herren aus Athen, die nun zum dritten Mal den Musikmarkt mit einem Output beglücken.

„Underwater“ hat einen sehr freien Charakter, es wirkt oft wie der Mitschnitt einer fast zweistündigen Jamsession, was durch den bratzeligen Sound begünstig wird. Schon der Opener „The Man Who Couldn’t Be Touched By Time“ mit dem herrlich schrammeligem Akkordeonintro ist ein Highlight. Die Coverversion des Klassikers „House Of The Rising Sun“ ebenfalls – der umfangreiche Einsatz der Hammond-Orgel ist absolut begrüßenswert. Dazu passt sich Sänger Zach Dulos prägnante Stimme sowohl ruppigen Stücken wie „Gypsy King“ als auch dem melancholischen „You Ain’t Shining“ und dem Prärie-Bummel-Track „Third Eye Effect“ an.

Je Platte gibt es einen Song („Chained“, „Bowshot“), der die 30 Minuten weit überschreitet, sich Orientalik- und Ethno-Klängen bedient – und während dessen man stellenweise den Faden verliert. Weiterhin besitzen Tracks wie „Luz Control“ oder „Lonesome Traveller“ nicht sonderlich viel Profil, was aber nicht dramatisch ist, wenn gen Ende noch das energische „Erased“ wartet – ein starkes Duett von Piano und Gesang. Neben einigen Spielminuten und einer beeindruckenden stilistischen Bandbreite können sich OCEAN MIND noch mit einem 24-seitigen Booklet brüsten – „Underwater“ ist also in mancherlei, wenngleich nicht jeder Hinsicht ein dickes Ei.