Obsidian Gate - The Vehemence

Review

Nach der im Jahre 2000 erschienenen CD „Colossal Christhunt“ veröffentlicht das Duo nun sein drittes Release in Form einer Mini-CD. Nach dem Split mit Skaldic Art Productions haben sie nun alles komplett selbst übernommen, so dass die MCD unter dem Banner „selbstproduziert“ erscheint. Einbußen in der gewohnten und lieb gewonnenen Bombastik muss man aber nicht einnehmen – im Gegenteil, denn Patrik Damiani (Vindsval) sorgte im Prosecco Studio für einen passenden und sehr druckvollen Sound. Die Songs sind im Allgemeinen ähnlich wie auf dem Vorgängerscheibchen, aber man kann durchaus eine nochmalige Steigerung in der Instrumentierung verzeichnen. Der Soundteppich ist vollgestopft mit Melodien, Riffs, Arrangements und Klängen, dass einem wirklich bald die Luft wegbleibt, aber alles ist so liebevoll und einheitlich verwoben, dass alles an seinem richtigen Platz ist. Genauso muss es sein – und nicht anders. Wenn man denkt, dass an Schnelligkeit und Energie wirklich Schicht im Schacht ist, dann setzen sie garantiert noch einen drauf. Und genau das mag ich an Obsidian Gate, da sie immer für Überraschungen gut sind, aber trotzdem auf ihrer Schiene bleiben. Der Titeltrack wird mit einem kleinen Intro und lateinischen Versen eingeleitet, um dann sofort auf den Putz zu hauen. Das Zusammenspiel zwischen cleanem, keifendem bzw. grimmigem und chorartigem Gesang gelingt sehr gut und verknüpft sich ebenfalls sehr schön mit der Musik. Gerade das Keyboard hat dabei einen großen Stellenwert, denn hier wird ein Großteil der vielen wunderschönen Melodien entlockt. Ein leichtes Häppchen ist diese MCD sicherlich nicht, aber Black Metaller die eine ordentliche Portion Härte vertragen und sich von einem geordneten Wirrwarr nicht abschrecken lassen, können wieder bedenkenlos zugreifen.

03.03.2003

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