Obsidian Chamber - Ein Platz Am Kamin

Mit „Ein Platz Am Kamin“ wollen die Wiener OBSIDIAN CHAMBER den begonnenen Weg weiterverfolgen. Dabei machen die Herren zwar nichts Neues, das aber sehr gut.

„Ein Platz Am Kamin“ ist ein düsteres Märchen

Das Intro präsentiert typische Symphionieanleihen, ehe mit dem titelgebenden Track „Ein Platz Am Kamin“ der erste Knoten platzt. Schnell stellen die Österreicher klar, dass ein Märchenabend brutal ist. Gekonnt wechselt Michael Kaiser bei „Der Rote Hahn“ zwischen bösartigen High Pitched Screams und an Musicalartige Klarpassagen. Dabei erinnern die Österreicher marginal an eine musikalisch talentierte Version von SAMSAS TRAUM, ohne auf deren simples Riffing zurückzugreifen.

Dass OBSIDIAN CHAMBER mit künstlerischem Anspruch vorgehen, zeigen sie bei ihrer Interpretation von Brahms „Der Tod Und Das Mädchen“. Der Titel dieser Interpretation lautet „Es Ging Ein Maidlein Zarte“ und derSong ist eines der Highlights der Platte. Hier zeigt Kaiser sein ganzes Können. Zudem heuerten OBSIDIAN CHAMBER für dieses Stück die Vokalistin Tatjana Gonzáles an, die mit Kaiser ein passioniertes Singduell veranstaltet. Selbst ein Song mit dem Titel „Der Beste Kebap Der Stadt“ birgt düstere Lyrics, gute Gitarrenarbeit und mitreißende Hooklines.

OBSIDIAN CHAMBER setzen auf das laufende System

Es gibt auf der Platte nichts Neues. Wer die Band kennt, wird weder überrascht noch enttäuscht. Das ist bei einem solch ambitionierten Projekt zwar schade, aber nicht weiter verwerflich. OBSIDIAN CHAMBER setzen ohne Risiko auf bekannte Motive und präsentieren auch wieder ein paar Neuinterpretationen eigener Kompositionen.

Allerdings hebt das Gesamtkönnen der Band auch diese Platte über das Mittelmaß. Wem DIMMU BORGIR zu poppig und DER WEG EINER FREIHEIT etwas zu komplex sind, der findet mit OBSIDIAN CHAMBERs neuem Album eine perfekte Alternative.