Obscure Fate - Raven's Call

Review

Dass es in Finnland einiges an begabten musikalischen Menschen gibt, ist nicht neu. Sänger und Songwriter Kaleva Kovalainen startete vor mehr als zehn Jahren ein Soloprojekt. Dazu gesellten sich drei weitere Herren. Anstatt mit Akustikgitarre und Mikro in Bars und Kneipen im finnischen Paltamo Songs zu covern, veränderten die Herren das Konzept und so entstand OBSCURE FATE. Der fehlende Bassist kam vor zwei Jahren dazu und nun gibt es die erste Duftmarke in Form von einer kurzen EP Namens „Raven’s Call“.

„Raven’s Call“ – erste Duftmarke von OBSCURE FATE

So richtig viele Nummern sind bei der ersten EP nicht herumgekommen. Gerade einmal vier Songs mit einer Laufzeit von circa 15 Minuten sind dem Hörer vergönnt. Wie es sich für Finnland gehört, wird hier im Melodic Death Metal agiert.

„Black Moon“ nennt sich der Opener, der Klargesang dürfte nicht in jeden Gehörgang passen, mit der gutturalen Stimme erinnern die Herren an die bekannten Genregrößen aus Skandinavien. Die Saiten werden sauber bearbeitet, Melodie und Songstruktur punkten. „Ancient Evil“ mischt einen leicht rockigen Sound zu den cleanen Vocals, so kommt das Teil nicht so zwingend und gradlinig daher wie der Vorgänger.

„Lucid Dream“ knüpft an „Black Moon“ an. Der Klargesang verschwindet und so packen die Newcomer eine starke Nummer auf ihr Debütwerk. Bei dem Titeltrack dominiert der klare Gesang, nur im Refrain kommen die Growls zum Einsatz. Das Ganze kommt schon etwas als ein Mix zwischen Melodic Modern und Melodic Death um die Ecke, so fällt der Schlusspunkt nicht nur vom Gesang etwas ab.

Modern Melodic Death Metal zum Debüt

Das Debüt der Band aus Paltamo liefert Licht und Schatten. Der innovative Versuch, moderne Elemente mit dem typischen Melodic-Death-Sound zu verbinden, ist löblich, in der finalen Umsetzung ist dort aber noch Luft nach oben. Die cleanen Vocals passen nicht immer zu den Instrumenten, so driften Gesang und Saiten auseinander und bilden nicht immer eine Einheit. Von den vier vorgestellten Tracks punktet vor allem „Lucid Dream“. Ohne die cleanen Vocals wirkt die Nummer klarer und gradliniger als die anderen drei Songs. Die kurze Duftmarke macht Appetit auf mehr. Es sind Ansätze für ein interessantes Langeisen vorhanden, wenn man an der ein oder anderen Stellschraube noch bastelt.

08.04.2021

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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