Obscene Gesture - Living In Profanity

Review

Es ist viel einfacher zu sagen, was bei OBSCENE GESTURE nicht passt, als mühsam das Positive zu suchen. Es lässt sich nämlich ganz einfach darauf reduzieren, dass der Fünfer aus Los Angeles die richtig üble Art der Retroschiene fährt. Als wäre man um rund zu zwanzig Jahre in der Zeit zurück geschleudert worden, als sich diese Sache namens Grindcore so langsam ernsthaft in Bewegung setzte, kommen sowohl die Songs als auch der Sound herüber. In keinem von beiden Fällen zu meiner Freude, wie ich anmerken muss.

Aus dem abgedroschendsten Riffing, den ständig gleichen Punk-Patterns an den Drums und einer für meinen Geschmack ziemlich nervtötenden Stimme schustert sich die Band so einiges zusammen. Nur kommt dabei nichts herum, das, in welchem Jahrzehnt auch immer, zu einem richtig guten Album gelangt hätte. „Living In Profanity“ gehört zu jener Art von Silberlingen, die einen nach dem zweiten Song schon viel erahnen lassen. Man weiß genau, dass nichts dem abgenudelten Einheitsbrei etwas Würze verpassen wird und das abgedroschene Akkord-Geschiebe sicher noch weiter regiert. So wie es dann eben auch tatsächlich kommt.

Ein bisschen Thrash, massig Hardcore und so ziemlich alles was schnell und nicht zu kompliziert ist. Damit hat man die musikalische Mischung, die sich von einem Track zum nächsten ständig selbst kopiert. Über eine halbe Stunde Spielzeit ist hier viel zu lang. Was gesagt werden musste, ist von OBSCENE GESTURE bereits wesentlich früher abgehandelt.

Die Scheibe ist ja nicht unbedingt schlecht gemacht, man kann sie sogar als angenehm ehrlich und kompromisslos bezeichnen. Zumindest das kann man den Herren nicht nehmen. Warum man heutzutage noch einen eher lauwarmen Aufguss alter Zeiten braucht, der nicht gerade in der ersten Liga mitspielt, kann ich jedoch nicht verstehen. Wenigstens am Sound hätte man noch ein bisschen schrauben können. OBSCENE GESTURE, die übrigens mehrheitlich aus (Ex-)AGENT STEELern bestehen, erregen bei mir den Verdacht eine schlecht behandelte Zweitband zu sein. Als ob nicht die nötige Ernsthaftigkeit dahinter stand, um für dieses Debütalbum alles heraus zu holen.

Shopping

Obscene Gesture - Living in Profanitybei amazon9,99 €
31.07.2008

Shopping

Obscene Gesture - Living in Profanitybei amazon9,99 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37329 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Kommentare