Die Kanadier OBEY THE BRAVE liefern mit ihrem neuesten Album“Balance“ eine verdammt schnelle Nummer ab. Die vierte Rille der Metalcorer aus dem Land des fließenden Ahorn-Sirups versüßt ab dem 19.07.2019 Fans des Genres den Sommer, und das Ganze mit einer sportlichen Spielzeit von knapp 25 Minuten.
Nun ist ja nun mal weniger die Quantität als die Qualität der erfolgsversprechende Faktor. Die Vorgängeralben (zuletzt „Mad Season“) bewiesen, dass sich OBEY THE BRAVE bezüglich zweiteres keine Sorgen machen sollten. Denn solide geliefert wurde das Paket,welches die Bande schnürte, immer.
Eine Prise Core, bitte!
So auch nicht anders mit dem neuesten Ergebnis mit dem Namen „Balance“. Die Kanadier starten mit der spritzig-rasenden Nummer „No Apologies“ und versuchen mit eingängigen Riffings und Hooklines anzulocken und aufzumischen. Dabei mischen die Jungs die üblichen Zutaten zu einem generischen Brei zusammen und präsentieren Metalcore mit einer Prise Hardcore nach Rezeptvorlage. Blastbeat. Breakdown. Brachiales Brüllen.
Als Anspieltipp und damit etwas aus dem Rahmen springend mausert sich „Cold Summer“, welches sich im Mittelteil fies aufbaut und mit melodischen Chorgesang sowie gegröhlten Lyrics Laune macht. Hier rutschen wir etwas mehr Richtung Hardcore und Punk. Angenehm dreckig. Gerade dieser Nummer kann man sicherlich gutes Live-Potenzial zusprechen.
OBEY THE BRAVE ist mehr zuzutrauen
Der musikalische Quickie, welches „Balance“ darstellt, rotzt erbarmungslos auf einen nieder. Dabei ist die oben bereits erwähnte Qualität definitiv nicht in frage zustellen, jedoch aber der Mangel an Inspiration. OBEY THE BRAVE schaffen mit „Balance“ erneut eine Platte, die der Folgschaft der Band ein Grinsen ins Gesicht tackern wird, jedoch stagnieren die Kanadier innerhalb ihres Könnens. Ein greifbarer Fortschritt zu bisherigen Veröffentlichungen nicht erkennbar, aber den Metalcorern eigentlich durchaus zutraubar.
„Balance“ streckt seine Fühler aus
OBEY THE BRAVE liefern mit „Balance“ erneut on point ab. Bleiben dabei aber deutlich in ihrer Wohlfühlzone. Lediglich der Einsatz von angerauhten Sprechgesangssalven und Gitarren, die ab und an in an rougheres Picking an den Tag legen , zeigen, dass die Band durchaus etwas die Fühler in weitere Richtungen ausstreckt und darin auch richtig gut ist. Momente, die Spaß machen zuhören, aber auch selten sind. So kann man „Balance“ als qualitativ, gute Metalcore-Platte betiteln, die sehr ok geht. Etwas mehr, als diese schnelle Nummer wäre aber vielleicht dann doch noch drin gewesen.
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