Aus dem Libanon (!) stammt die Death-/Grind-Formation OATH TO VANQUISH und zelebriert eine heftige Eruption beinharter Musik. Definitiv nichts für schwache Nerven. Neben tiefstem Gegrunze und derbem Gekreische regiert eine erstaunlich gute Instrumentalfraktion, die zwar nicht in übertrieben hochtechnischem Fahrwasser umherschippert, aber dem Hörer durchaus verdammt ordentlich auf die Zwölf gibt. Auf „Applied Schizophrenic Science“ wird nicht eintönig durch die Botanik gepflügt, sondern die Songs sind mit klugen und songdienlichen Tempowechsel ausgestattet, sowie mit dem einen oder anderen vernünftigen Break. Der Holzhammer kommt immer dann zum Vorschein, wenn es sein soll und bezüglich der Tracks gibt es nicht viel herumzumeckern, auch wenn es nicht wirklich herausragendes Material ist.
Besonders angetan haben es mir die Blastbeats auf dem Album, die durch den ordentlichen Sound ziemlich fix und heftig rüberkommen, was sicherlich auch an der fetten Bass Drum liegt, die man selbst bei den schnellsten Parts deutlich hämmern hört. Mc Trigger lässt grüßen. Gesanglich fehlen ein wenig die besonderen Akzente, an denen man hängen bleibt. Trotzdem ist er nicht langweilig oder zu ausgelutscht. Textlich setzen sich OATH TO VANQUISH mit kritischen Themen auseinander und können sich damit absolut sehen lassen. Ich hoffe, dass wir von dieser Band in Zukunft noch hören werden und dann sie das eine oder andere Brikett nachlegen können.
Im Nahen Osten gibt es nicht nur politische Dinge, bei denen man aufhorchen sollte!
OATH TO VANQUISH bewegen sich im gehobenen Durchschnitt, zwar ohne allzu viel Aufsehen zu erregen, aber dennoch mit etwas mehr Power und Originalität in den Bäckchen als diverse andere Genre-Kollegen. Verstecken brauchen sie sich definitiv nicht und einen Newcomer mit solch relativ hohen Qualitäten gibt es auch nicht so oft.
Also aufgehorcht!
Anmerken muss ich jedoch noch, dass die Bezeichnung Grindcore nur am Rande zulässig ist, da wir es hier mit einem leichten Mischmasch zu tun haben. Verstärkt bewegen sich die Libanesen im Death Metal, pendeln ein wenig zum Black Metal und kreuzen dann immer mal wieder die Grind-Region. Auf jeden Fall gibt es ordentlich auf die Mütze und so soll es sein.
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