NYA sind ziemlich ambitioniert ihr Material der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Bei der äußerlichen Gestaltung haben sich die Briten schon mal viel Mühe gegeben: Hübsches Digipack und auch für die Aufnahmen extra in die Niederlande gereist zu sein hat sich gelohnt, der druckvolle und transparente Sound ist auf alle Fälle passend gewählt.
Doch viel mehr als Oberflächlichkeiten, die das Auge zu erst wahrnimmt, sind es dann auch wieder nicht. Es kommt immer noch auf den Inhalt an. Hier haben NYA ihre Heimat deutlich im Modernen Metal gefunden, der eher weniger harten Sorte. Vor allem wird Sängerin Anezka Piska deutlich in den Vordergrund gerückt, was nicht immer allzu glücklich wirkt. Zwar thront die Stimme der Frontfrau souverän über dem eher auf Eingängigkeit denn auf Härte setzenden musikalischen Fundament, wirkt aber oft zu wenig variabel und ausdruckslos, um vollends zu überzeugen. Ganz abgesehen davon, dass die allzu hohen Töne nicht unbedingt zu ihren Stärken zählen (hallo klingelnde Ohren). So viel mehr passiert auf „Driving The Nails In“ dann auch nicht mehr. Die Melodien sind allesamt ganz nett, auch groovig ist das Material, aber vor allem immer darauf ausgelegt, möglichst wenig Kanten zu bieten.
Das klingt alles härter als es ist. Denn auf den Grundsatz reduziert spielen NYA wirklich angenehmen und dynamischen Female-Fronted-Modern-Metal. Allerdings fehlt mir der Mut zu ein bisschen mehr Kratzbürstigkeit oder vielleicht auch einfach überraschenden Wendungen. Ja, insgesamt wirkt „Driving The Nails In“ bis zur Perfektion konstruiert und lässt so etwas die Spontaneität vermissen. Wer Geträller auf seicht-metallischem Untergrund mag, könnte hier aber seine Freude finden.
Kommentare
Sag Deine Meinung!