Nux Vomica - Nux Vomica

Review

Ursprünglich entstanden NUX VOMICA 2003 als Sideproject von WAKE UP ON FIRE, um Musik fernab deren schwerer Doom-Epen zu kreieren. Nun liefert uns das Portland-Quintett jedoch mit ihrem dritten selbstbetitelten Album bei einer knappen Dreiviertelstunde ganze drei Songs, wobei allerdings der Doom nur noch latent vorhanden ist. Vielmehr setzen sich NUX VOMICA stilistisch zwischen die Stühle, mischen Post Metal mit Noise, Sludge und Crust. In komplexeren Arrangements durchwandert der Hörer die drei durchschnittlich knapp fünfzehn Minuten lange Stücke, welche anspruchsvoll und durchdacht wirken, aber auch viel Aufmerksamkeit fordern. Es passiert schon richtig viel in diesen monolithischen, vielfältigen Mini-Epen, welche von einer dunklen, unbehaglichen Atmosphäre geprägt sind. NUX VOMICA erschaffen durch ausufernde, ruhige Parts, metallische, melodische Passagen, Sludge-Riffs, D-Beats und Zeitlupen-Drone ein Spannungsfeld, dem man erst einmal folgen muss. Dabei wirkt die Musik der US-Amerikaner seltsamerweise zumeist sogar recht kompakt und homogen, wobei sich schon einige Längen eingeschlichen haben. „Choked At The Roots“ pendelt zwischen düsterer Sludge Stimmung, Crust und Melodic Death Metal, leider macht aber das eintönige Gekeife gerade in den schweren Momenten einiges an Atmosphäre kaputt. Als Vergleiche seien NEUROSIS, CULT OF LUNA, NAUSEA und ISIS aufgeführt. Die Produktion ist schroff, aber druckvoll und präzise. NUX VOMICA haben ein widerspenstiges, tightes und ambitioniertes Werk rausgekotzt, das einiges an Geduld fordert, dem geneigten Fan aber durchaus gefallen kann.

11.04.2014

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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