Nusquama - Horizon Ontheem

Review

Soundcheck März 2019# 23

In NUSQUAMA haben sich Musiker von unter anderem LASTER, FLUISTERAAS und TURIA zusammengefunden. Das Namedropping ergibt für „Horizon Ontheem“ Sinn, kombiniert das Debütalbum durchaus Einflüsse der anderen Betätigungsfelder zu einer interessanten Mixtur.

NOSQUAMA spielen emotionalen Post-Black-Metal ohne im Selbstmitleid zu versinken

Das Quintett fühlt sich im Post-Black-Metal wohl, der emotional in die depressiven Ecken der Hoffnungslosigkeit guckt, ohne dabei in Selbstmitleid zu versinken. Gerade die hohen Schreie von T (von TURIA) geben dem Album eine leidende Komponente, die sich auch in den trostlosen, gleichzeitig aber mitunter auch schönen Melodien wiederfindet. „Horizon Ontheem“ haftet eine gewisse Sehnsucht an, die sich in jenen versteckten melodischen Momenten verbirgt.

Dazu gesellen sich schrammelige, öfter auf- und abschwellende Gitarren, ein wabernder Bass und das recht prominent gemixte und abwechslungsreiche Schlagzeugspiel. Langeweile durch Monotonie kommt bei NUSQUAMA zwar nicht auf, dennoch muss sich „Horizon Ontheem“ vorwerfen lassen, nicht durchgehend zwingend zu sein. Zeitweise verliert sich das Quintett in ihrer eigenen Welt und sperrt den Hörer bis zum nächsten Höhepunkt aus. Andererseits klappt es wie im finalen „Met Gif Doordrenkt“ wunderbar, ein gewisses Motiv durchzuziehen und den Spannungsbogen so lange hochzuhalten, bis im Mittelteil etwas mehr Variation aufkommt und gegen Ende gar im Hintergrund Klargesang hervorlugt. Dieser ist so dezent, fast unscheinbar platziert und dennoch, oder gerade deswegen, besonders wirkungsvoll – ein Gänsehautmoment.

„Horizon Ontheem“ ist nicht überragend, aber sehr gut

„Horizon Ontheem“ ist kein überragendes Album, aber ein sehr gutes. Der ungeschliffene und doch melodische Post-Black-Metal (ohne Shoegaze-Elemente!) zeigt eine andere Form der quälenden Emotionen, als sie beispielsweise aktuell aus Österreich die dominierende Rolle einnehmen. Aber eben auch anders, als es die unzähligen DSBM-Bands, die sich in reiner Monotonie durch überlange Songs quälten, tun. NUSQUAMA sind gerade deshalb spannend, wenngleich noch ein paar Lücken zu schließen wären, bis sie einen komplett aus der Welt reißen können.

25.03.2019

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