Was die deutschen GUT in letzter Zeit verzapft haben, dafür war mir schon mein Klo zu schade, und die aus Ex-Mitgliedern dieser einstigen Grindcombo (sowie die superben LIBIDO AIRBAG und NYCTOPHOBIC) rekrutierten NUNWHORE COMMANDO 666 haben mit ihren bisherigen Kreationen auch nicht gerade brechreizlindernde Mittel verabreicht.
Nun huren sie erneut durch die akustischen Schützengräben auf dem Gabba-Grind-Schlachtfeld und zerren mit grad mal 11 Minuten zum Glück nicht allzu lang am empfindlichen Geduldsfaden. Zugegeben: Man hat schon Schlechteres von ihnen gehört, und das will was heißen. Die unheiligen Drei braten wie gewohnt digitale und analoge elektronische Klänge in die Gehörgänge; Drummachinebeats, Samples, und extrem verzerrte Gitarrenriffs. Die Beats erstaunlich zurückhaltend, erst nachdem das Fleisch einigermaßen weichgeklopft wurde, gibt’s richtig auf die Fresse; das Riffing wie immer sehr simpel und auch mit vollamputierter Hand gut nachzuspielen. Die Mikrofonvergewaltigung klingt wie üblich nach der allmorgendlichen Aceton-Mundspülung mit simultanem Asthmaanfall und Herzinfarkt.
Im Großen und Ganzen bolzen die Songs allesamt ziemlich fett aus den Boxen, starten mit guten Ideen, jedoch ohne diese vollends zu verwursten (schade!). Mensch Jungs, vorher abspritzen ist doch nicht cool, bringt’s mal richtig bis zum Ende! Das bedeutungsschwangere „Fist-fuck-a-thon“ kann man diesbezüglich als Höhepunkt der MCD bezeichnen, erreicht es mit drei Minuten schon monumentale Länge, während die anderen Songs auch in viel kürzerer Zeit mit einer gewissen Monotonie nicht geizen. Trotz allem… die Scheibe hat was. Im GabbaGrind-Sektor gibt’s echt ne Menge Schrott, und diesmal haben es die versauten Nonnen nicht allzu sehr auf die Spitze getrieben.
Wenn ich das nächste Mal aufm Pott bin, nehm‘ ich wieder das Papier und überlege mir, in welche dunkle Ecke meines Regals ich dieses Kleinod eines Machwerks verfrachte: ‚Folterinstrumente‘ oder ‚Geschenke für unliebsame Verwandtschaft‘?
Kommentare
Sag Deine Meinung!