Im Zuge der Veröffentlichung ihres aktuellen Albums “Andromeda Awaiting” beschlossen NUCLEUS TORN, auch ihre mittlerweile vergriffenen Frühwerke neu aufzulegen. So erscheint via Prophecy Productions unter dem Titel “Travellers” eine Compilation, die die 2004er EP “Krähenkönigin” sowie die eigenproduzierten Minis “Silver” (2001) und “Submission” (2002) enthält. Ergänzt wird diese Zusammenstellung von den zwei bisher unveröffentlichten Titeln “Leadless” und “Lurking”.
Den Anfang machen die vier akustischen Titel von “Krähenkönigin”, die hiermit erstmals auf CD erhältlich sind und die Mastermind Fredy Schnyder laut Linernotes allein komponierte, bevor aus NUCLEUS TORN eine mehrköpfige Band wurde. Die sanften, zerbrechlichen Stücke wirken zunächst etwas schlicht, eintönig und teilweise sogar unbeholfen, entfalten jedoch nach einigen Durchläufen einen ganz eigenen Charme. Die folgenden vier Stücke der “Silver”-EP erinnern da schon stärker an den heutigen NUCLEUS TORN-Sound, Streicher und Flöten treten zur Akustik-Gitarre, erstmals ist mit Patrick Schaad auch ein Sänger zu hören, der, gemeinsam mit Drummer Christoph Steiner deutliche Progressive Rock-Einflüsse in die Titel integriert und auch vereinzelte metallische Ausbrüche lassen nicht lange auf sich warten – man hört deutlich, wie NUCLEUS TORN sich entwickeln, zunehmend experimentieren, ihrem Sound neue Ideen hinzufügen. Und diesen Pfad verfolgen die Schweizer auch auf der folgenden Mini “Submission”, deren atmosphärische, teils befremdliche, sperrige Songs “Neon-Light Submission” und “Traveller’s Rest” ursprünglich für ein anderes Prog Rock-Projekt komponiert wurden.
Den Abschluss der Compilation bilden die zwei Titel “Leadless” und “Lurking”, die in einem Zuge mit “Nihil” geschrieben wurden, jedoch nicht ihren Weg auf das Album fanden und die von den eigentlichen Frühwerken nun eine Brücke zu den aktuellen NUCLEUS TORN schlagen.
Fans der Band werden ob der Neuauflage der längst vergriffenen, raren frühen Werke der Schweizer Formation sicher die Hände über dem Kopf schlagen, doch auch denjenigen, die mit der Band nicht vertraut sind, bieten NUCLEUS TORN mit dieser Compilation einen optimalen Einstieg, mit dem sich Neulinge einen Überblick über die Entwicklung der Band – von minimalistischen Akustik-Titeln bis hin zu verschrobenen, progressiven, experimentellen Opera – verschaffen können.
Selten so einen langweiligen Käse gehört! Diese Scheibe ist ein Sammelsorium, das wirklich niemand braucht, außer vielleicht eingefleischte Fans der Band; ansonsten ist das Teil aus meiner Sicht durch und durch wertlos.