Nubivagant - The Blame Dagger

Review

NUBIVAGANT sind eines der zahlreichen Projekte des italienischen Multiinstrumentalisten Gionata Potenti, der sich unter den Pseudonymen Omega oder Thorns u. a. für die instrumentale Seite von DARVAZA verantwortlich zeichnet und bei CHAOS INVOCATION die Felle vermöbelt. Mit NUBIVAGANT veröffentlicht der umtriebige Musiker nun schon sein drittes Album namens “The Blame Dagger”.

Zeremonielles Ambiente mit NUBIVAGANT

Wer es das letzte Jahr ohne die Existenz der Black-Metal-Schrullen URFAUST kaum ausgehalten hat, dürfte in NUBIVAGANT einen adäquaten Ersatz finden. Das Riffing ist verwaschen und langsam, die Drums schleppend, gekreischt wird selten. Vielmehr dominiert “The Blame Dagger” ein zurückhaltender, leicht leiernder Klargesang, der stark zur zeremoniellen Atmosphäre des Albums beiträgt. Die gewollt unschön inszenierten Gesangslinien funktionieren ausgesprochen gut und klingen auf Dauer sogar weniger anstrengend als bei den niederländischen Vorbildern.

In allen anderen Bereichen machen NUBIVAGANT ebenso fast alles richtig, zu meckern gibt es wenig. “The Blame Dagger” funktioniert als schwelgerische, unheimliche Vertonung eines Traums oder Rauschzustandes, wobei rein subjektiv der eine oder andere Moment des Ausbrechens aus der sicherlich beabsichtigten Monotonie gar nicht so schlecht gewesen wäre. Wir sprechen allerdings beileibe nicht von einer schlechten Platte, das gute Stück wäre dadurch womöglich einfach nur ein wenig besser geworden.

“The Blame Dagger” – Ein Muss für URFAUST-Fans

Grundsätzlich jedoch ist “The Blame Dagger” ein nicht ganz perfektes Album, das sich angenehm von der Masse an Black-Metal-Einheitsveröffentlichungen – gegen die in vielen Fällen ja gar nichts einzuwenden ist – abhebt. Die analog klingende Produktion und das schicke Cover Artwork runden ein Album ab, das gewiss äußerst speziell und nicht für jede Gemütslage gemacht ist, aber in entsprechenden Situationen eine wohlige Beschallung sein kann. Zumal NUBIVAGANT mit “A Perfect Throne” oder “The Voice Of A Black Candle” auch wirklich gute Songs im Gepäck haben. Man kommt leider nicht um den Vergleich herum, aber URFAUST-Fans sollten hier definitiv ein Auge drauf werfen.

18.10.2024

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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