NECROPHAGIST, ATHERETIC, NILE und seit einiger Zeit auch BEHEMOTH – richtig erkannt, alles Vertreter von ziemlich brutalem, technischen Death Metal, und alles Namen, die in der Szene in aller Munde sind.
Deshalb soll dieses Review die Aufmerksamkeit auf vier Niederländer lenken, die nicht ganz so bekannt sind, aber nicht minder gewaltig. Die Rede ist von NOX und ihrem 2007 veröffentlichten Nackenbrecher „Ixaxaar“.
Die Musiker kommen aus Bands wie PROSTITUTE DISFIGUREMENT, SEVERE TORTURE und CENTURIAN, deshalb ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie auch unter der Flagge NOX keine Gefangenen machen, und ein blutiges Gemetzel der besten Sorte anrichten.
Auf „Ixaxaar“ gibt es keine Verschnaufpausen, keine Gnade, dafür neun mal richtig derb auf die Fresse. Eine Kollision mit einer unüberwindbaren Gitarrenwand, die eine qualvolle halbe Stunde andauert.
Wenn man die Songs hört, hat man das Gefühl, Riffs von MORBID ANGEL oder ANGELCORPSE wären durch ein Wurmloch 15 Jahre in die Zukunft transportiert und ordentlich aufgemotzt worden. Old School meets Moderne, und das technisch brilliant mit ausgefeilten Songideen.
Nochmal kurz zurück zum Thema Geschwindigkeit: Es gibt zwar hörbare Einsätze von Midtempo, die aber nicht als Groove-Moment gedacht sind. NOX folgen vor allem der Strategie, den Fluß des Songs kurz auszubremsen, um gleich darauf wieder das Gaspedal durchzutreten. Hut ab an den Drummer, der hier (zwar nicht außergewöhnlich originell, aber schön saftig) die Felle versohlt. Selbst solche scheinheiligen Intros wie bei „Intoxicated With Death“ dienen nur der Täuschung des Hörers, bevor er von der rasenden Gewalt der Death-Metal-Maschine geplättet wird.
Die Gitarren haben hier ganz klar das Sagen, selbst der Sänger spielt mit standardmäßigen Growls nur die zweite Geige. Die Riffmeister agieren sehr tight und variabel und sorgen für eine angenehme Atmosphäre und abwechslungsreiche Songs. Kein seelenloser Technofick sondern satanischer Todesblei in einer Ausführung, die man sich von manch namhafter Band wünschen würde.
Wer unter den ganzen Bands aus Übersee mal wieder einer europäischen Metzgerei bei ihrem blutigen Handwerk lauschen will, sollte sich dieses Album unbedingt mal durch die Gehörgänge blasen. Viel Spaß auch beim Lesen des Booklets der Überzeugungstäter: Dort ist nämlich alles rückwärts geschrieben.
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