Dass spanische Bands, die in ihrer Landessprache singen, ihren ganz besonderen Reiz haben, und damit auch in Deutschland nicht auf taube Ohren stoßen, beweisen immer wieder Gruppen wie HÉROES DEL SILENCIO, MÄGO DE OZ oder auch die hervorragenden ESENIA. Mit ihrem Debütalbum „XIII“ möchten nun auch NOX INTERNA Fuß fassen, und setzen dabei nicht nur auf die Musik, sondern auch auf eine gewisse Ästhetik, die vor allem Sänger Richy Nox konsequent auszuleben scheint. Ein Schelm der Böses denkt. Denn abgesehen von den extravaganten Äußerlichkeiten spielt das Quintett qualitativ hochwertige Rocksongs, die sich, neben zwei Balladen, durchgehend im Up- und Mid-Tempo-Bereich bewegen und thematisch mit der Ewigkeit, Seelenschmerz und dem Sinn des Lebens beschäftigen.
Der Einstieg mit „Lagrimas Rotas“ ist kraftvoll, unverwechselbar und erinnert zunächst etwas an H.I.M., bis der Gesang einsetzt: Sänger Richy hat zweifelsohne eine ausdrucksstarke Stimme, aber auf den gelegentlichen Sprechgesang sollte er verzichten, denn der ist einfach nur grauenhaft. Davon einmal abgesehen, klingen die Songs besonders gut, wenn sich zum düsteren Rocksound Pianoklänge, spacige Synths oder wie in „Decepcion“ auch einmal ein Cello gesellt. Auch Gitarrist Aitor überzeugt mit immer wieder wunderbar gespielten Soli, wie zum Beispiel in „En La Eternidad“.
Obwohl die Spanier hörbar bemüht abwechslungsreiche Musik zustande bringen, wirken die Songs über eine Spielzeit von knapp einer Stunde ermüdend, denn alles hat man irgendwann schon einmal irgendwo gehört, wobei die wenig überzeugenden Cover-Songs von THE CURE („Love Song“) und den HÉROES DEL SILENCIO („Hechizo“) diesen Eindruck noch einmal untermauern. Wer sich davon jedoch nicht abschrecken lässt, bekommt zusätzlich zum Album auch eine DVD mitgeliefert, die neben den Videoclips zu „En La Eternidad“ und „Hipnotica Juego“ ein Making-Of, eine Photo-Gallery und ein kurzweiliges Interview enthält, das den Hintergrund und das Anliegen der Band zu verstehen helfen soll.
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