Nox Interna - The Seeds Of Disdain

Review

Seit ihrem Debütalbum „XIII“, das noch in spanischer Sprache daherkam, hat die Formation um Richy Nox bewegte Zeiten hinter sich gebracht. Nach erfolgreichen Tourneen mit CINEMA BIZARRE und LACRIMAS PROFUNDERE entschloss man sich, das neue Album in Deutschland zu produzieren. Ein Kontakt mit Henning Verlage (UNHEILIG) wurde geknüpft. Da man künftig ein internationales Publikum ansprechen will, werden die Texte auf Englisch geschrieben. Mitten in der Produktion steigt der Gitarrist Aitor aus und Richy Nox ist gezwungen, NOX INTERNA als Soloprojekt fortzuführen. Die Produktion verzögert sich abermals, da Henning Verlage mit UNHEILIG weiter auf Tour ist. Erst im April 2011 können die Aufnahmen weitergehen.

Jetzt liegt mit „The Seeds Of Disdain“ das fertige Album vor und die Handschrift von Henning Verlage ist deutlich zu spüren. Nach dem instrumentalen Prelude folgt mit „Pray“ ein Opener, der an beste unheilige Zeiten erinnert. Auch stimmlich sind deutliche Parallelen zum Grafen zu erkennen. Nichts desto trotz geht „Pray“ sofort ins Ohr und ins Bein. Ein Song, der sicher in den einschlägigen Gothic-Clubs die Tanzflächen füllen wird. Mit „Our Last Song“ und vor allem „I´m Sick“ sind zwei weitere Songs auf dem Album vertreten, die überaus hitverdächtig sind.

Richy Nox ist es wichtig, dass seine Texte verstanden werden, daher auch der Wechsel ins Englische, doch komplett wollte er auf seine spanischen Wurzeln nicht verzichten.  In „Rechazo De Suenos“ und „El Lobo Estepario“ klingt er ein wenig nach den HÉROES DEL SILENCIO. Auch „Victory Of Love“, eine Coverversion der Synthiepopper ALPHAVILLE, kann als überaus gelungen angesehen werden, schafft Richy Nox es doch, der angestaubten Nummer ein neues Profil zu geben.

Das Ziel, ein internationales Publikum zu erreichen, hat NOX INTERNA mit diesem Album erreicht. Kein einziger Song ist ein Ausfall. Wenn man etwas kritisieren möchte, dann vielleicht die Tatsache, dass die Handschrift von Henning Verlage besonders deutlich zum Ausdruck kommt. Wer sich daran nicht stört und die früheren Werke von UNHEILIG mochte, wird auch mit „The Seeds Of Disdain“ zufrieden sein.

29.09.2011
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