Nox Inferi - Adverse Spheres

Review

NOX INFERI ist die neueste Ausgeburt der Australier Wraith, Lurker und Nocturnus Horrendus, die jeweils an einem gefühlten Dutzend anderer Bands und Projekte beteiligt sind (darunter Namen wie NAZXUL und CORPUS CHRISTII).

„Adverse Spheres“ ist das erste Lebenszeichen, das Cover und der Titel deuten schon leise an, was den Hörer erwartet. Der gleichnamige erste Song ist sehr getragener, atmosphärischer Black Metal mit weitem Hallsound und omnipräsenten Keyboardflächen. Erinnert mich ein bißchen an KROHM.

Bei Song „II“ gestaltet sich das Ganze dann aber doch etwas anders. Zu den erneut sphärischen Sounds gesellt sich plötzlich garstiges Gerumpel. Die Gitarren haben zwar einen schönen, weitläufigen Klang, aber welcher Gedanke hinter dem Schlagzeugsound stand, erscheint mir schleierhaft. Das erinnert mich an die schrecklichsten DARKTHRONE-Demos, wo streckenweise kaum auszumachen ist, dass da überhaupt ein Schlagzeug im Hintergrund poltert, weil der Klang einfach so derb verwaschen ist, dass es zu einem monotonen Rauschen verkommt.

Folgt man den weiteren Songs, scheint dies glücklicherweise nur die schnellen Passagen zu betreffen. Sobald NOX INFERI wieder die schleppende Gangart einlegen, passt der Sound auch.
Ob das Etikett „Black Metal“ bei derartiger Musik angebracht ist, daran werden sich wohl die Geister scheiden. NOX INFERI haben einen gehörigen Anteil Ambient und atmosphärische Klänge auf ihrem Debüt untergebracht, so dass sie in Anbetracht des durchschnittlichen Spieltempos wohl auch schnell in der Kategorie Doom landen könnten. Am deutlichsten zielt im Prinzip nur der krächenzde und verzweifelte Gesang in die Richtung des Schwarzmetalls.
„Adverse Spheres“ lebt durch seinen apokalyptischen Charakter, es strahlt endlose Weite und Finsternis aus und dürfte damit vor allem Liebhabern dieser Spielart des Black Metals sehr entgegen kommen. Es gibt mittlerweile eine wachsende Zahl von Bands und Projekten, die auf diesen speziellen Sound setzen. Überlange Songs die keine Namen mehr brauchen, weil sie zu einer Einheit verschmelzen und damit auch das Konzept ‚Song‘ über den Haufen werfen.

Sie werden sicherlich Freunde finden, auch wenn die Anzahl derer nur begrenzt sein wird. Alben wie „Adverse Spheres“ verlangen die richtige Einstellung und Umgebung, um sich auf die endzeitliche Stimmung der Musik einlassen zu können. Einen schlechten Start legen die Australier jedenfalls nicht hin, auch wenn es noch einigen Verbesserungsbedarf bei den Kompositionen und eben den Feinheiten des Sounds gibt. Was Bandhäuptling Wraith aber in Sachen Feeling mit den Keyboards und Gitarren aufbaut, kann sich hören lassen.

08.09.2008

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