NOVA ART spielen progressiven Metal und stammen aus Russland. Gesungen wird auf Englisch und das erfreulicherweise ohne störenden Akzent. Ein Großteil des Materials ist so verschachtelt und derart komplex, so dass der geneigte Hörer Zeit braucht, um in die Welt von NOVA ART einzutauchen. Aber Freunde von beispielsweise OPETH oder A PERFECT CIRCLE sind dies gewohnt und „frühstücken“ wahrscheinlich schon mit Vorliebe komplizierte Breaks und abgedrehte Gitarrenläufe sowie facettenreiche Vocals.
Bei zwei Stücken ist zudem mit Devon Graves (DEAD SOUL TRIBE, ex-PSYCHOTIC WALTZ) ein prominenter Gast am Mikro zu hören. Zum Luftholen kommt man nur beim instrumentalen Zwischenspiel „Just Raining“ und dem atmosphärischen „2-35 Before The Roar“, ansonsten wird das Gaspedal meist durchgetreten. Gesanglich reicht der Spielraum von glasklaren Passagen bis beinahe Death Metal-mäßigen Anleihen. Produziert wurde „Follow Yourself“ im Übrigen von Kristian „Kohle“ Kohlmannslehner, der schon u.a. für SIEGES EVEN oder CREMATORY an den Reglern tätig war.
Einige Songs auf der Scheibe scheinen aus einzelnen Versatzstücken zu bestehen, ohne immer im Detail wirklich zu hundert Prozent zu passen. „Sense Of Life (Deliverance Pt.3)“ besitzt hingegen noch am meisten Wiedererkennungswert und besticht durch treibende Grooves und eine starke Hookline. Letzteres besitzt auf dem Album jedoch eher Seltenheitswert, aber darum geht es auch in diesem Genre auch nicht immer vorrangig. Das abschließende „Lost In Dreams“ ist sicherlich ebenso ein Glanzlicht auf einer insgesamt wirklich guten Scheibe. Hier kann besonders das Zusammenspiel von instrumentalen Arrangements und emotionalen Gesangspassagen gefallen.
Wie bereits angesprochen ist hier jedoch nicht alles Gold was glänzt, gerade was den roten Faden auf dem Album angeht, aber im oberen Mittelfeld der härteren „Frickelbands“ muss man NOVA ART auf alle Fälle ansiedeln, denn von der fetten Produktion über die offensichtlich überschäumende Kreativität oder von der musikalischen Umsetzung über die professionelle und ansprechende Aufmachung der Scheibe ist alles im grünen Bereich. Den Namen NOVA ART wird man sich spätestens nach dieser Veröffentlichung – nach „The Art Of Nova“ (2005) die Zweite – merken müssen. Und darüber hinaus bin ich mir sicher, dass Russland in Sachen härtere Musik noch zahlreiche „Schätze“ hervorbringen wird…
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