Kein Cover

Noumena - Myrrys

Review

NOUMENA dürfte so ziemlich jeder kennen. „Hä? Noch nie gehört,“ sagen jetzt viele. Gehört vielleicht nicht, aber gesehen wahrscheinlich schon. Ihnen wurde nämlich die etwas zweifelhafte Ehre zu Teil, mit dem unten stehenden Meme bekannt zu werden. Ob ihnen das was gebracht hat ist fraglich, aber da sie genau dieses Bild (minus den Spruch) auch als offizielles Promofoto verwenden, kann man davon ausgehen, dass sie zumindest guten Humor oder finnische Gelassenheit an den Tag legen. Oder stecken sie womöglich selbst dahinter? Um in der Thematik zu bleiben, den Weg ins Studio haben sie jedenfalls gefunden, und bringen diesen Monat ihr fünftes Album „Myrrys“ raus.

Bild Noumena Meme

Erstmals sind sämtliche Texte auf dem Album auf Finnisch. Der Grund hierfür ist laut Band, dass die Themen auf dem Album, nämlich finnische Natur und Kulturerbe, den Einsatz der finnischen Sprache nötig gemacht haben. „Myrrys“ selbst bedeute so viel wie Tumult oder Aufruhr und zeichne ein Bild von nordischer Verzweiflung. Das passt ganz gut zu der sehr finnischen Gangart des Melodic Death, den NOUMENA spielen. Obligatorische Vergleiche mit INSOMNIUM, OMNIUM GATHERUM oder auch BE’LAKOR sind angebracht.

Wer Fehler im Finnischen findet, darf sie behalten

Los geht „Myrrys“ erstmal mit einem sehr verträumten Intro aus Klavierklängen und sanftem Frauengesang. Dann gehen NOUMENA mit dem bereits als Single veröffentlichen „Metsän Viha“ aber gleich in die Vollen. Im Verlauf des Albums wechseln sich dann ruhigere/doomigere Songs mit schnellen Nummern ab. Vor allem „Sanat Pimeydestä“ und „Roihu“ stechen als besonders starke Songs heraus. „Sanansaattaja“, der etwas langsamer daherkommt, hat auch seine Momente, wirkt mit seinen fast zehn Minuten dann aber etwas überlang. Insgesamt schaffen es NOUMENA aber fast durchgehend, ansprechende Melodien mit ausreichend harten Metal-Parts zu kombinieren und das Album durch Tempowechsel und dem gekonnten Einsatz der verschiedenen Vocals (Grunts, rauer Männergesang, klarer Frauengesang) abwechslungsreich zu halten.

Gut abgeliefert, mit Abzügen in der B-Note

Die Vocals gefallen dann aber wiederum eventuell nicht jedem. Das Gegrunze klingt doch reichlich rülpsig, so wie man es eher im Brutal Death oder Grindcore erwarten würde. Sängerin Suvis Stimme ist dagegen zwar schön, teilweise aber etwas dünn. Die Produktion könnte insgesamt auch etwas druckvoller sein, und andere Bands (siehe oben) machen irgendwie das Gleiche mit mehr Rums. Das ist aber eher Meckern auf hohem Niveau, denn „Myrrys“ gefällt trotzdem und ist eine gute, wenn auch nicht superstarke Leistung. NOUMENA können Genrefans definitiv weiterempfohlen werden, vor allem eben denen, die sich über finnische Texte freuen.

23.04.2017

headbanging herbivore with a camera

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