Nortt - Dødssang

Review

Das dänische Black Funeral Doom-Projekt um den gleichnamigen Mastermind NORTT meldet sich nach längerer Schaffenspause zurück. Das Geheimnis um den Künstler bleibt gewahrt und außer der Tatsache, dass er einst bei DENIAL OF GOD an Bass und Gitarre aushalf, gibt es außer der musikalischen Darbietung nicht wirklich viel zu erfahren.

Vielleicht ist das in diesem Fall auch gar nicht nötig, denn die Musik von NORTT spricht für sich. Das Projekt feiert in diesem Jahr mit der Veröffentlichung von „Dødssang“ sein 30-jähriges Jubiläum und liefert erneut ein intensives Hörerlebnis, das sich durch seine Eigenständigkeit auszeichnet und die Musik wieder eindeutig dem Künstler zuordnet.

NORTT – in völliger Abwesenheit vom Licht

Der von NORTT eingeschlagene Weg hat sich über die Jahre nicht wirklich verändert, aber die Umsetzung wurde mit jedem Album intensiviert und vor allem in Bezug auf die erzeugte Atmosphäre wurde mit dem neuen Album eine bisher unerreichte Dichte erschaffen. Im direkten Vergleich zum Vorgänger „Endeligt“ sind die Arrangements und stilistischen Mittel weitestgehend ähnlich, aber insgesamt wirkt alles noch düsterer und trostloser als bisher.

Der vorherrschende Minimalismus der Kompositionen wird nahezu perfektionistisch umgesetzt, der Gitarrensound ist trotz seiner Rohheit um einiges intensiver und korreliert perfekt mit den Keys. Bereits die erste Singleauskopplung und der erste Albumtrack nach dem Intro eröffnen einen düsteren Todesreigen, der trotz einiger Lichtmomente immer wieder in die Tiefe des Abgrunds abtaucht und eine ungeheure Hoffnungs- und Trostlosigkeit hinterlässt.

Der Strom ist so intensiv, dass man die einzelnen Songs langsam verschwimmen sieht und schwer in die übertragene Melancholie eintaucht. Abgerundet durch perfekte Growls, die in ihrer Tiefe so klingen, als würde der Protagonist an seinem eigenen Blut ersticken, während er über den Tod und die Leere klagt.

„Dødssang“ – düstere Hymnen an den Tod und die Leere

NORTT setzen das thematische Konstrukt, das auf Dänisch die ganze Negativität, Existenzangst und Todesnähe widerspiegelt, authentisch in Musik um und lassen jeden Funken Positivität schlagartig verschwinden. Das Album ist harter Tobak und der perfekte Soundtrack für düstere Lebenssituationen und dunkle Tage. Wem das Eintauchen in die totale Düsternis dieser Musik nicht zu gruselig ist, der findet in Dødssang den perfekten künstlerischen Ausdruck von Negativität und Weltschmerz. Ein rundum gelungenes Album, in seiner Kürze vielleicht etwas zu kurzweilig, aber eine Direktempfehlung in diese Spielrichtung.

30.03.2025

- perfection is the end of everything -

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3 Kommentare zu Nortt - Dødssang

  1. zircular sagt:

    Eines der wenigen Projekte der heutigen Zeit, welches konstant gute Kost serviert

    9/10
  2. onlythewindremembers sagt:

    Die Keys sind ja so genial gesetzt, dass es unheimlich zur Atmosphäre beiträgt. Sehr geil.

  3. ultra.silvam sagt:

    Nortt bleibt halt Nortt. Ähnliche Aussagen kann man aber so gut wie über jede Funeral Doom Band treffen. Skepticism oder Shape of Despair liefern ja auch immer.

    8/10