Nach gerade mal einer Scheibe wurde bei NORTHTALE der Sänger getauscht. Auf den ehemaligen TWILIGHT FORCE-Fronter Christian Eriksson folgt Guilherme Hirose aus Brasilien. Treiber des Projekts ist Bill Hudson, bekannt von Bands wie JON OLIVAS PAIN, U.D.O., CIRCLE II CIRCLE oder TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA. Nach dem Debüt „Welcome To Paradise“ (2019) heißt die neue Scheibe „Eternal Flame“
„Eternal Flame“ wurde mit neuem Sänger produziert
Hudson sieht seine Rolle bei NORTHTALE ähnlich der von Jeff Waters bei ANNIHILATOR. Aus einem Projekt wird auf lange Sicht eine Band. Beeinflusst vom 90er Jahre Power Metal und Bands wie ANGRA, STRATOVARIOUS oder HELLOWEEN will Hudson die Musik kreieren und spielen, welche den Beginn seine Karriere prägte.
So geht es mit „Only Human“ in das Werk mit handelsüblichen, recht schnell gespielten Power Metal. „Wings Of Salvation“ holt das Klavier zum Intro mit dazu, das Tempo wird reduziert, es wird rund und melodisch. Die symphonischen Elemente sorgen dafür, dass der Track insgesamt in den Melodic Metal abdriftet und mit mehr als sieben Minuten Laufzeit überladen wirkt. „Future Calls“ mixt die beiden Tracks und es geht deutlich gradliniger zu Sache und NORTHTALE erhalten Unterstützung von Kai Hansen. Der Wechsel zwischen gradlinig und verspielt geht weiter, „The Land Of The Mystic Rites“ packt reichlich Orchestrierung und Samba-Rhythmen in die melodische Power-Metal-Suppe.
Typische Power-Metal-Tracks wie „Midnight Balls“, „Eternal Flame“ oder „Ride The Storm“ wechseln sich mit verspielten, auch mal in den progressiven Power Metal übergehende Melodien ab. Hier wären „In The Name Of God“ und vor allem „Nature’s Revenge“ zu nennen. Bei „Judas Be My Guide“ wird auf das 1992er Album „Fear Of The Dark“ von IRON MAIDEN zurückgegriffen. Das instrumentale „Ivy“ zum Ende liefert vor allem orchestralen Bombast und ist mehr ein überlanges Outro über fünf Minuten als ein Song.
NORTHTALE bieten die Bandbreite des Power Metal und suchen ihre DNA
„Eternal Flame“ von NORTHTALE bieten die Bandbreite des Power Metal. Progressiv mit SYMPHONY X Anleihen, schnell im Stil von DRAGONFORCE oder auch melodisch wie SABATON oder bombastisch und symphonisch in die Richtung von RHAPSODY ON FIRE. Die Songs sind allesamt technisch gut gemacht, teilweise etwas zu sehr in die Länge gezogen und nicht zum Punkt kommend. Es fehlen vor allem die speziellen Trademarks von NORTHTALE. Die Handschrift oder die Stimme, welche zu einer Band gehört und diese prägt. So laufen Hudson und seine Mitstreiter Gefahr austauschbar zu wirken. Potential scheint vorhanden, gelingt es das Songwriting etwas mehr von den Genregrößen zu entkoppeln und die eigene DNA zu hinterlassen, könnten NORTHTALE eine interessante Band werden.
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