Northland - Northland

Review

Sich NORTHLAND nennend und Folk Metal spielend, da denkt man automatisch an eine weitere skandinavische Combo, die mit gefühlvollen Geigenmelodien gepaart mit harten Growls unterhalten will. Bis auf den Faktor ‚Skandinavien‘ treffen obige Bedingungen auf NORTHLAND auch zu, nur stammen die Musiker in diesem Falle aus dem sonnigen Spanien. Wäre einem dieser Umstand nicht bekannt, würde man den Jungs eine finnische, schwedische oder norwegische Herkunft nur schwer absprechen können, machen NORTHLAND doch nordischen Folk, wie man ihn eben nur von nördlichen Kollegen kennt.

Das selbstbetitelte Debüt, das via Black Bards erschienen ist, ist ein erster, guter Einblick in das Schaffen der umtriebigen Spanier. Und was einem das dämonische Coverartwork schon von Haus aus verspricht, trifft im Endeffekt auf die darauf enthaltene Musik von NORTHLAND zu: epische Grundstrukturen, gespielt mit Violinen, Akkordeon und bratenden Gitarren, die sich aber durchwegs ihre Melodiösität beibehalten. Hinzu kommen die teils aggressiven, teils stimmigen Vocals von Fronter Pau Murillo, die zwar durchaus für die passende Atmosphäre sorgen, sich aber von der überwältigenden Konkurrenz nicht wirklich abheben können.

Und genau das ist im Prinzip das Hauptproblem vorliegender Scheibe. „Northland“ ist zwar ein absolut nicht schlecht, sogar recht unterhaltendes, gutes, dreiviertelstündiges Folk-Album geworden, das aber im Endeffekt zu wenig Eigenständigkeit aufweist. EQUILIBRIUM, FEDJ und vor allem die Landsmänner von MÄGO DE OZ sind da einfach einen Tick innovativer und spannender. Nichtsdestotrotz haben NORTHLAND ein respektables Debütalbum abgelegt, das sich trotz einiger Parallelen vor allem im zweiten Abschnitt durch episch-spannende, gelungene Passagen auszeichnen kann. Von diesen spanischen „Nordmännern“ dürfen wir in Zukunft sicherlich noch einiges erwarten…

02.11.2010
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