Norphobia - Seelenglanz

Review

Die 2005 gegründeten NORPHOBIA wagen mir „Seelenglanz“ nach zahlreichen Demos den Schritt zu ihrem ersten Album. Dabei haben sich die Aufnahmen über zwei Jahre hingezogen und wurden komplett in Eigenregie gemeistert. Auf „Seelenglanz“ wird dem geneigten Hörer Songmaterial aus drei Jahren Bandgeschichte zugänglich gemacht. Mit knapp 40 Minuten Spielzeit bei zwölf Titeln inklusive Intro, Interlude und Outro kann sich „Seelenglanz“ sehen lassen. Doch was erwartet uns bei dem Erstlingswerk?

Melodischen Black/Death Metal mit einem ordentlichen Dark Metal-Einschlag heißt die Antwort kurz und knapp. NORPHOBIA erschaffen auf „Seelenglanz“ eine stellenweise schwermütige und zugleich aggressive Stimmung, wobei sich die gebotene Leistungen an den Instrumenten sehen lassen kann. Der kratzige deutsche Gesang wirkt durchweg sehr präsent. Ebenfalls sehr stimmungsvoll und soundtechnisch überragend ist das präsentierte Dreigestirn Intro, Interlude und Outro. Bei den einzelnen Songs fehlt stellenweise Druck beim Schlagzeug (vor allem bei der Bassdrum) und etwas mehr Tiefe bei den Gitarren, was den für eine Eigenproduktion gelungenen homogenen Sound von „Seelenglanz“ aber nicht schmälern soll. Die meisten Songs auf „Seelenglanz“ kratzen im Mid-Tempo-Bereich aus den Boxen, wobei zu Anfang viele Songs sehr melodisch und zum Mitschreien angelegt sind, während NORPHOBIA gegen Ende stellenweise und leider viel zu selten den Black Metal-Hammer schwingen. NORPHOBIA packen es jedoch trotz guter Ansätze noch nicht, im Songwriting konstantes Niveau zu erreichen, was wahrscheinlich auch dem Entstehungszeitraum der einzelnen Songs und der Weiterentwicklung der Band geschuldet ist. Dessen ungeachtet erwischt man sich doch einige Male beim Kopfnicken und Mitsingen.    

Zusammengefasst bringen NORPHOBIA mit „Seelenglanz“ ein ordentliches Debüt ans Tageslicht. Gerade im Songwriting zeigen NORPHOBIA stellenweise gute Ansätze, aber leider ohne den Genrezenit ankratzen zu können. Eine professionelle Produktion und etwas mehr Tempo und Aggression würden dem Gesamtauftritt definitiv gut tun. „Seelenglanz“ kann man übrigens direkt über die Homepage von NORPHOBIA für faire 5 € beziehen, was ich jedem Newcomer-Unterstützer und fanatischem Genrekenner empfehle!

Anspieltipps: Neben den oben genannten Intro, Interlude und Outro: Sieben Riesen, Sehnsucht, Spiegelbild.

09.12.2012
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