Nordjevel - Necrogenesis

Review

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Obwohl der große Hype schon lange vorbei ist, gebiert Mutter Norwegen immer noch zahlreiche Black-Metal-Bands. So fanden sich vor einigen Jahren NORDJEVEL zusammen, die mit „Necrogenesis“ dieser Tage ihr zweites Album veröffentlichen. Seit dem Debüt hat sich einiges in der Besetzung der Band getan. Mit Destructhor (ex-ZYKLON, ex-MORBID ANGEL) an der Gitarre und Dominator (ex-AEON, ex-DARK FUNERAL) am Schlagzeug haben sich zwei weitgereiste Veteranen zu Sänger Doedsadmiral und Bassist DezeptiCunt (ex-RAGNAROK) gesellt.

„Necrogenesis“ – Alte Veteranen und frischer Wind?

Das hat der Band einen kleinen Qualitätssprung beschert. Vor allem die Drums dürften Freunde gepflegter Abrisskunst zufrieden stellen. Die Saiteninstrumente rücken dagegen fast schon in den Hintergrund, beschränken sich aber auch weitestgehend darauf, rhythmusergänzendes Beiwerk zu sein. Die technischen Fähigkeiten sind freilich vorhanden, aber nur selten („Nazerene Necrophilia“ „Apokalupsis Eschaton“) werden daraus nachhallende Melodien geschaffen. Der austauschbare Krächzgesang und er etwas dumpfe Sound sind da leider keine Hilfe.

NORDJEVEL bieten auf „Necrogenesis“ das, was andere Double-Bass-Fanatiker wie 1349 oder HATE ETERNAL bereits im Dutzend produziert haben. Schlecht wird die Musik dadurch natürlich nicht, büßt aber ein gutes Stück Faszination ein. Dieses kann nur dann wiedergewonnen werden, wenn die ratternde Komfortzone verlassen wird, was der Band vor allem gegen Ende des Albums und vor allem mit dem Rausschmeißer „Panzerengel“ gelingt.

NORDJEVEL erfüllen ihre Mission – aber mehr auch nicht

Wer auch noch beim xten Blast-Beat-Gewitter Adrenalinausschüttungen ohne gleichen erfährt, der wird mit „Necrogenesis“ seine helle Freude haben. Für einen Platz in der vorderen Reihe fehlt es NORDJEVEL allerdings an Kreativität und Genialität. Die Mission, richtig harte Musik zum Aggressionsabbau zu fabrizieren, wurde erfüllt, aber nicht reflektiert.

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Zielgruppe wird vermutlich schon beim ersten Probehören die Muskeln schwellen spüren und zackig zugreifen. Den Anspruch, über ihr Einsatzgebiet hinaus Wirkung zu erzielen, haben NORDJEVEL aber nicht. Schade, denn die technischen Möglichkeiten sind ja durchaus gegeben. Die Ideen, wie diese ausreichend hätten genutzt werden können, waren aber anscheinend nicht vorhanden.

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28.03.2019

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18 Kommentare zu Nordjevel - Necrogenesis

  1. unfurl999 sagt:

    Nix besonderes. Insbesondere für den übersättigten norwegischen Markt. Geht wie erwarten in ein Ohr und zum anderen gleich wieder heraus…

    4/10
  2. nili68 sagt:

    Vor 15 Jahren wäre das aufregender gewesen und LOL@Songtitel, besonders „Panzerengel“. Das ist ja fast lustiger als BELZEBUBS..

    Die hat jemand letztens positiv erwähnt, weil ich der SINMARA zu viele Punkte gegeben hab‘.. ernsthaft? Klar, ich hab‘ keine Ahnung, haha..

    Richtig scheisse ist das jetzt auch nicht, aber zu weit von mir weg, als dass ich eine faire Note geben könnte..

    1. L@THERIVERFLOW sagt:

      Ach Nili du unsympathischer Hodenkobold! Ich hab eigentlich gehofft nach unserem letzten zusammenkommen befolgst du meinen Rat und schluckst ne Rizin. Da hab ich mich wohl zu früh gefreut…
      Das mit der Erwähnung von Nordjevel bin ich gewesen und zu meiner verteidigung, das Album hätte einfach besser werden müssen. Im großen und ganzen find ichs zwar nicht schlecht, ist aber eben auch nichts besonderes. Ich habe vorab einen größeren Black Metal anteil erwartet, mehr in Richtung Dark Funeral oder Marduk – daher auch meine Erwähnung. Leider bleiben die emotionalen Momente größtenteils aus, die das Album auf ein ganz anderes Level hätten heben können. So ist es leider nur gutes Mittelmaß. Schade, es wär soviel mehr drin gewesen. Dennoch kein schlechtes Album!

      7/10
      1. nili68 sagt:

        >Ach Nili du unsympathischer Hodenkobold!<
        So muss das. Viel Feind, viel Ehr'.. wegen Metal und so..
        Was hab' ich nur traumatisierendes gesagt, das dich so beschäftigt? Ich bekomme ja an sich schon fast ein schlechtes Gewissen, obgleich libtard-tears my life-elixir sind.. uups, falsches Thema.. *smile*

  3. Bluttaufe sagt:

    Erinnert mich an aalglatte WATAIN. Nach SETHERIAL und alte MARDUK sollte es wohl klingen. Vereinzelt blitzt mal etwas an Atmosphäre durch, der Rest ist Plastik.
    Klingt im Ganzen noch zu unspektakulär. Aber in ferner Zukunft könnte ein Schuh draus werden.

    4/10
    1. ClutchNixon sagt:

      Ich finde den Gesang unfreiwillig komisch, kann das ob des Geballers des verpflichteten Sporttrommlers aber dennoch ganz gut hören. Deinen Setherial Vergleich finde ich treffend. Überhaupt hat mir die brutalere, angedickte schwedische Spielart des BM immer besser gefallen, als das für mich allzu räudige Zeug der Norweger und Watain sind ja ohnehin irgendwie aus der Welt gefallen und bestätigen die Ausnahme von der Regel 😉

      6/10
      1. Bluttaufe sagt:

        Ich kann dem Gesang gar nichts abgewinnen. Aber man hat schon schlimmeres gehört. Ich persönlich finde auch die Death Metal Parts deplatziert, da sie sich nicht in das Geschehen integrieren. Dabei klingt der Black Metal Anteil erstaunlich gut. Ich denke mal, die kann oder sollte man im Auge behalten.
        Die skandinavischen Länder haben alle ihre eigenen Trademarks. Aktuell pfeife ich mir lieber das schwedische Zeugs rein als die x-te orthodoxe Unterholz Kapelle.
        Mit WATAIN konnte ich nie was anfangen.

      2. L@THERIVERFLOW sagt:

        Nili du bist einfach ein arschloch! Mehr möchte ich dir dann aber doch nicht widmen, sondern wende mich lieber der Musik zu…
        Ich finde die Band hat in ihrem Debüt gezeigt das die technisch echt was drauf haben und ich bin mir sicher da steckt noch eine Menge drinnen, einfach mal abwarten was noch kommt. Das das Album hier schlecht wegkommt wundert mich nicht, das starke Debüt hat ja ähnliches ,,unterstellt“ bekommen als dieses hier und kam im Endeffekt noch schlechter weg… da sollte sich doch jeder selbst ein Bild von machen und unvoreingenommen an die sache ran gehen und vielleicht auch nochmal woanders nachlesen. Watain fand ich erst gut als die aufgehöhrt haben wie Mayhem sein zu wollen und auch andere Einflüsse zugelassen haben. Das steht den weitaus besser, als dieses ,,hauptsache so gestört und brutal wie nur möglich“.

      3. Bluttaufe sagt:

        Ich höre gerade deren Debüt und bin etwas geplättet. Scheint ein wirklich starkes Album zu sein. Warum das hier mit 4 Punkten bewertet wurde, ist mir schleierhaft. Bei mir wären das 7-6 Punkte.
        Aber mit dem Album hier werde ich irgendwie nicht warm.

      4. nili68 sagt:

        Das ist einfach 20 Jahre zu spät als voll scheisse. Wem die Tatsache langt, dass etwas Black Metal ist, ohne weitere Besonderheiten, kann damit schon glücklich werden. Gilt auch für für den Erstling..

        @L@THEBLABLABLA

        Geh‘ kacken..

      5. L@THERIVERFLOW sagt:

        War ich schon, danke der Nachfrage!
        Keine Ahnung von Musik der Nili, sag ich doch. Das ist für dich reiner, schnörkelloser Black Metal? Da sind doch ganz klar Einflüsse aus dem Death mit drinnen und das nicht zu knapp. Der Gitarrist war bereits bei Morbid Angel am Werk und das hört man auch wie ich finde. Also entweder hast du wirklich null koma null Ahnung von dem was du da babbelst oder du hast das Album gar nicht richtig gehört und schreibst, mal wieder, einfach irgendeinen scheiss zusammen ganz nach dem Motto hauptsache was gesagt. Ich für meinen Teil denke es ist beides der Fall…

      6. nili68 sagt:

        Da sind doch immer Einflüsse von mehreren Stilen mit drinnen, aber unter’m Strich ist das „einfach“ Black Metal und wird auch zu Recht überall so getaggt.
        Um das jetzt aber im Detail zu analysieren, ist das zu langweilig..

      7. L@THERIVERFLOW sagt:

        Also so ein quatsch! Da steckt mal mindestens genauso viel Death- wie Black Metal drinnen. Es wird viel mit klassischen Stilmitteln aus dem Death gearbeitet, was am am ehesten am Gitarrenspiel auszumachen ist – wie gesagt, hat schon was von Morbid Angel. Das gepaart mit einer Atmosphäre aus dem dem Black Metal inklusive des typischen Gesangsstils aus dem Genre. Das ist ganz sicher nicht ,,nur“ Black Metal. und eines ist auch sicher: es ist besser als Sinmara 😀

      8. nili68 sagt:

        Naja, ich hatte gerade das Debut von NORDJEVEL gehört und das finde ich schon noch mehr Black Metal als diese CD hier. Was die gemein haben ist allerdings, dass sie nicht besonders aufregend sind. Ich hab‘ ja allerdings auch nicht gesagt, dass die jetzt voll kacke sind, nur recht generisch..
        SINMARA’s Neue bietet zwar auch nichts Neues, hat aber mehr Atmosphäre, was bei solcher Musik für mich das A und O ist..

      9. Bluttaufe sagt:

        @L@THERIVERFLOW ,
        „Es wird viel mit klassischen Stilmitteln aus dem Death gearbeitet, was am am ehesten am Gitarrenspiel auszumachen ist“.

        Richtig und das sind die Trademarks des jeweiligen Landes. Gerade der schwedische Black Metal oder das was wir uns darunter vorstellen, lebt von seinen Death Metal Wurzeln.
        Ich persönlich habe aufgehört Musik akribisch zu kategorisieren. Sicherlich kann und muss man das Kind einen Namen geben: schwedischer Black/Death: Fertig. Sollte ein Dritter irgendwo ein Thrash Riff vernehmen – dann soll es halt so sein.
        Entweder es gefällt oder nicht.
        Wie gesagt, das Debüt knallt von vorne bis hinten. Wurde übrigens auch geordert.

      10. nili68 sagt:

        Die Verschmelzung von Death und Black oder noch was Anderes sind ja nun auch nicht neu. Der Gesamteindruck entscheidet dann, als was ich das wahrnehme..

  4. Nether sagt:

    Ja, Setherial kann man als Vergleich heranziehen. Mehr noch höre ich an jeder Ecke Dark Funeral und das liegt nicht nur am Drummer.
    Für mich ist das eine recht wacklige Nummer. Immer wenn ich grade aufgrund einer Passage aufhorche, wird sie auch schon wieder durch eine recht austauschbare zunichtegemacht.
    Mein Kopf hatte zuerst Nordjevel mit Djevel (deren letzter Output „Blant Svarte Graner“ steckt das hier locker in die Tasche, fährt allerdings auch eine andere Schiene) verwechselt und so war ich über das sterile Getacker doch etwas überrascht.
    Jedenfalls wird Nordjevel sich mächtig steigern müssen um nicht im Sumpf der Veröffentlichungsflut unterzugehen.

    5/10
  5. mf_Greg sagt:

    Geile, sehr intensive Musik. Keine Ahnung, was den ganzen Leuten hier daran nicht gefällt, ich find’s extrem fesselnd. Am beeindruckendsten sind die drei Abschluss-Songs: Nazarene Necrophilia, Apokalupsis Eschation und Panzerengel. Und ja, mir sind Songtexte und Songnamen prinzipiell schnuppe…

    9/10