Nordafrost/Unlight - To Our Forefathers

Review

Splitveröffentlichungen aus dem Schwarzmetallunderground lösen bei mir vorerst immer Skepsis aus; im Grunde ist es so, dass die Masse dieser Releases ein Brei eintöniger Kakophonien oder einfach schlechter, an Ödnis grenzender, „Musik“ ist, die nur aus dem Grunde auf den Markt geworfen werden, damit sich, vor der nächsten Albumveröffentlichung, noch schnell ein wenig leicht verdientes Geld scheffeln lässt.
Kurzum sind die meisten CDs dieser Art also überflüssige Zeitverschwendung.

Manchmal allerdings treffen zwei Interpreten aufeinander, die auf ihrem Split wirklich Lohnenswertes präsentieren – der Split somit nicht bloß Überbrückung, sondern Einblick und Vorgeschmack auf kommendes und gegenwärtiges Schaffen ist.
Ähnlich verhält es sich mit „To Our Forefathers“, ein Split von NORDAFROST und UNLIGHT, zu welchem beide Interpreten jeweils einen Track beigesteuert haben.
Den ersten Part nun haben die Jungs von NORDAFROST übernommen; sehr gradlinig, ja wirklich straight, kommt ihr Black Metal an mein Ohr. Rauer Black Metal ohne Kompromiss, möchte man meinen, wobei es an Abwechslung keinesfalls mangelt – mal spielt man lässig im Midtempo, mal driftet man in die schnellere Sphären ab. Geschickt platzierte Tempowechsel und Breaks sorgen dann für die nötige Spannung, insgesamt kommt das ganze sehr rotzig daher, nicht zuletzt wegen des gelungenen Riffings, und weiß mit einem räudig rauem Charme zu gefallen.

Der zweite, etwas längere Beitrag auf dem Split stammt von UNLIGHT, welche eine schöne Abwechslung zum Vorangegangenen darbieten. „Nordic Heart“ ist der Name – und der Name ist Programm, geht man davon aus, dass die Band versucht das nordische Herz zu erwärmen. Zwar ist der Song wohl ein ganz ordentliches Brett, doch zwischen all dem Rifflastigen Geholze finden sich hier und da subtil eingearbeitete Melodieläufe und teilweise majestätisch pathetische Gitarrenläufe, die dem Stück ein Gesicht verleihen und das Ganze wohl gekonnt abrunden. Das Riffing ist am klassischen Metal orientiert, doch verliert die CD dabei nicht ihr schwarzes Gewand.

Mit dieser Split-CD ist den beiden vertretenen Gruppen eine wirklich gute Veröffentlichung gelungen, in die jeder einmal reinhören sollte, der sich einen Eindruck über teilnehmende Bands verschaffen will. Eine Empfehlung für alle, die dieser Art von Musik nicht abgeneigt sind, kann ich für dieses Werk ruhigen Gewissens geben.

25.11.2006

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