Nordafrost - North Arise

Review

Nordafrost zählen sicherlich zu der Riege der Black Metal Bands, die sich unumständlich und treffend mit dem Attribut „eiskalt spartanisch“ umschreiben lassen. Das sagt schon das eindeutig in die Gegend des Ursprungs dieser Bewegung einzuordnende „Ich-laufe-des-nächtens-mit-einer-Axt-durch-einen-verschneiten-Wald“-Cover aus und nicht anders verhält es sich mit den drei Dortmunder Eispickeln, die für die hier gebotene Tiefkühlkost verantwortlich zeichnen. Drums, Vocals/Gitarre und Bass, das war es. Keine oppulenten Keyboardschneestürme und keine fiepsenden Eisköniginnen. Ebensowenig finden sich hier Soli, was sehr gut zur erfrischend unterkühlten, kompromisslosen und ehrlichen Stimmung von North Arise beiträgt. Die sich an den alten Frostmeistern Immortal und Dissection orientierende Mischung aus Black und Death Riffs wird mit einigen Schneeflocken Thrash noch weiter unter null gebracht, als das innere Thermometer eh aushalten kann, und torpediert unterirdisch frostige Eiszapfen in Richtung Gehörorgane, die selbige dann nach 40 Minuten kühlzeit komplett mit Gefrierbrand durchsetzt haben. Im Gegensatz zu einigen anderen „truen“ Vertretern bleibt die Melodie aber durchaus nicht auf der spiegelglatten Strecke was noch mal zusätzliche Sympathiepunkte bringt (auch wenn es umgekehrt proportional zur Grundstimmung der Eisplatte steht). Deutlich untruer ist dagegen die Produktion ausgefallen. Der Anstrich etwaiger Unprofessionalität, die den Charakter der Werke der Genrevorreiter entscheiden geprägt hat, ist fast komplett weggeschmolzen. Zwar ist die Soundqualität für heutige Verhältnisse auf einem hohen Niveau, die nötige Härte und Kälte wird trotzdem erreicht, wie z.B. bei der herrlich wie auf gefrorener Schwarzerde marschierenden Snare. Das und die Eingängigkeit der Songs dürften für kühle acht Punkte reichen.

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30.10.2004

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3 Kommentare zu Nordafrost - North Arise

  1. horowitz sagt:

    Ich vermisse so ein wenig die Reviews vom Ablaze, wo man noch das Gefühl hatte, daß der Reviewer ebenso tief in der Musik verwurzelt ist, wie der Musiker selbst. Bei diesem Review wurde mir schlagartig klar, daß Imperium außerhalb dieser Welt steht und vom warmen, Klimaanlagen gewärmten Wohnzimmer aus, über die Intention des Musikers spricht.
    Schade…

    8/10
  2. -siccannibal- sagt:

    Sehr gute CD!Live aba noch besser! Es lebe das Rock im Loch

    8/10
  3. Anonymous sagt:

    Die CD ist gut, jedoch fehlen mir prägnante Riffs, die sich ins Gehirn fräsen. Es klingt zudem alles so bekannt, daher können Nordafrost auch keine Innovationspreise gewinnen. Selbst sehr gute Songs wie "On the shores of grey" rufen bei mir ein Déjà vu hervor. 7 Punkte halte ich für angemessen. Aber ich glaube, Nordafrost sind zu mehr fähig. Mal sehen was die nächste CD bringt. Ich werde die Band jedenfalls im Auge behalten.

    7/10