Nonpoint - The Return

Review

Das amerikanische Quartett NONPOINT wird dem Nu Metal / Crossover zugeordnet, letzteres begründet durch eine Mischung aus Alternative und ganz leichten Thrash-Tendenzen, und mit „The Return“ gibt es bereits das achte Album für die Hörerschaft. Besonders bestechend ist der Gesang von Elias Soriano, enorm eingängig und gibt der Band sofort ein „Gesicht“ und somit die nötige Konstante. Bei einer Band, die wie die Kalifornier von NONPOINT seit 1997 in der Musikwelt herumschwirrt, darf man eine gewisse Qualität erwarten, die „The Return“ auch zweifelsohne bietet. Die Dienstjahre verhelfen „The Return“ zu einer gewissen Grundqualität, die Spaß macht und den Hörer bei Stange hält.

Der Titelsong „The Return“ ist angenehm offensiv, versucht sich erfolgreich an einem bewegenden Aufbau und kann dadurch zumindest phasenweise packen. „Forcing Hands“ bleibt allerdings unzugänglich, der Refrain explodiert nicht wirklich, und somit können auch die Emotionen beim Hörer nur angedeutet werden. Allerdings scheint dies in erster Linie soundtechnisch bedingt zu sein, etwas dumpf und scherbelig kommt „The Return“ daher. Nur schwacher Druck auf den Kesseln und wenig Spitze in den Riffs, dabei zeigt sich Johnny K (DISTURBED, STAIND, MEGADETH) dafür verantwortlich. Zum Ende der knapp 45 Minuten Spielzeit, ziehen NONPOINT den Härtegrad etwas an, und plötzlich strömt ein wahrer Frischekick tönt aus den Boxen. „Never Cared Before“ stellt die vermeintliche Revolution des Metalcore bloß, und NONPOINT – allen voran Rasheed Thomas und B.C. Kochmit an den Gitarren- regeln mal ganz locker weg, dass sie die Tricks der vermeintlichen Helden von heute schon lange vor deren Aufstieg beherrscht haben.

Es bleibt das Gefühl allgegenwärtig, dass NONPOINT mit angezogener Handbremse fahren, aber dies durchaus bewusst tun. Das stetig pumpende „Razors“ kratzt zwar in Kombination mit dem verzerrten Background-Gesang schon heftig an der Oberfläche, aber letztendlich fehlen auf „The Return“ DIE Songs, die das letzte Ausrasten provozieren oder einfach auch der entscheidende Bums im Sound. Es liegt auf der Hand, dass diese Kargheit NONPOINT in diesem Fall den entscheidenden Sprung vom guten, zum wichtigen Album verwehrt. Die größte Stärke von NONPOINT ist letztendlich die Gabe, Refrains schreiben zu können, die sofort ins Ohr gehen und ohne Umschweife mitgesungen werden können.

An vielen Stellen hätte dem Material eine Kürzung gut getan, und es ist spürbar, dass die Band schon ein gewisses Alter erreicht hat. Rebellion lässt mit den Jahren nach, aber im Gegenzug steigen (meistens) Qualität und Erfahrung. Musikalisch gibt es nichts Relevantes zu bemängeln, und man merkt den Herren die Professionalität und die überlegte, klare Vorgehensweise beim Songwriting an. Das Feld von NONPOINT ist zwar knapp aber dafür bombensicher abgesteckt, interessante Grenzüberschreitungen und neue Einflüsse finden sich nicht. Dennoch ist „The Return“ ein gutes und überdurchschnittliches Album und lässt sich angenehm am Stück weghören. Sicherlich kann man diese Platte in fünf oder zehn Jahren noch hören, ohne genervt zu sein – das ist manchmal viel wert.

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19.09.2014

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1 Kommentar zu Nonpoint - The Return

  1. Malvoga sagt:

    schönes review!

    es gehört eventuell dazu gesagt dass BC Kochmit erst nach den Aufnahmen zur Band kam und die Riffs auf The Return noch von Dave Lizzio eingespielt wurden.