Nonexistence - Antarctica

Review

Mit seiner Mischung aus melodischem Black Metal, Gothic und Doom Metal konnte mich Alleinunterhalter Philip Santoll auf dem Debütalbum „Nihil“ vollends überzeugen. Denn auch wenn die zur Verfügung stehenden Mittel und Möglichkeiten, wie es ein solches selbstproduziertes Ein-Mann-Projekt eben mit sich bringt, beschränkt sind, so bewies der Österreicher, dass er ein feines Gespür für mitreißende, griffige Melodien und eine eigensinnige Herangehensweise hat. Nun liegt das Nachfolgewerk „Antarctica“ vor, auf welchem er Hilfe von Tuomas Saukkonen (BLACK SUN AEON, BEFORE THE DAWN) bekam, welcher Bass und Schlagzeug einspielte sowie für die Produktion verantwortlich zeichnet.

Auch „Antarctica“ wird von Meister Santoll passend als „Cosmic Doom Black Metal“ bezeichnet, denn hier und da atmen die Stücke tatsächlich ein wenig episches, kosmisches Feeling wie auf den früheren Werken von ARCTURUS. Wie vorneweg beschrieben pendeln NONEXISTENCE aber irgendwo zwischen Melodic Black Metal, Gothic Metal und Doom Metal. Bestimmende Elemente sind die todtraurigen Gitarrenleads, schwere Rhythmusgitarren, harmonische Keyboards, wechselnde Tempi sowie meist harscher Kreischgesang, seltener Growls und Klargesang. Dabei sind die meist langen Stücke von einer düster bedrückenden Atmosphäre geprägt, wie sie eigentlich eher typisch für finnische Bands ist. Die einzelnen Stücke sind sehr abwechslungsreich gehalten, elegisch schwebende Melodiebögen wechseln mit zurückhaltenden Passagen und wilden Ausbrüchen des Melodic Black Metals. Es gibt doomiges wie der Anfang vom schwermütigen „Hope Dies First“, welcher stark an MY DYING BRIDE erinnert, melodisch schwarzmetallisches mit sanften Pianoklängen und bombastischen orchestralen Arrangements bei „Vast Abysses Inside“, oder auch mal gewaltige, frostig klingende Riffeskapaden wie in „Darkness Shining“, welches zudem noch spacige Elemente enthält. Mal liebäugeln NONEXISTENCE mit Gothic Metal nahe PARADISE LOST („The Void Of No Void“), mal mit epischem Bombast („Multiverse“). So vielfältig und unterschiedlich in sich die Stücke auch sind, wirkt doch nichts künstlich aufgesetzt, die einzelnen Elemente wurden sehr harmonisch und fließend miteinander verwoben. Zusammengehalten wird das Werk von der düsteren Grundstimmung.

„Antarctica“ ist wieder ein sehr gelungenes, in sich stimmiges Album, welches noch eine Klasse über dem Vorgänger „Nihil“ rangiert. NONEXISTENCE überzeugen mit Abwechslungsreichtum, starker Gitarrenarbeit, fesselnden elegischen Melodien und düsterer Atmosphäre. Stark!

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14.05.2013

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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